Die neuen Drohnen des Zollernalb-Klinikums finden nicht nur Zustimmung. Foto: Reich

Das Zollernalb-Klinikum will vom Frühjahr an Transportdrohnen zwischen den Standorten Albstadt und Balingen einsetzen. Die sollen unter anderem befördern. Das sorgt bei einigen Lesern für Irritationen.

Balingen/Albstadt - Vom kommenden Mai an sollen vier medizinische Transportdrohnen zwischen dem Zollernalbklinikum in Albstadt-Ebingen und in Balingen pendeln. Sie transportieren dann Proben, die ins Zentrallabor Balingen müssen, Blutkonserven und -seren, Impfstoffe, Medikamente und Dokumente. Die Verantwortlichen verweisen darauf, dass dies dann schneller geschieht als per Auto und betonen auch, dass die Ökobilanz der kleinen Flugzeuge besser ist. Im Internet gibt es jedoch Kommentare von Menschen, die Bedenken gegen diese Art von Transport haben.

"Hoffentlich kommt kein Vogel dazwischen"

"Jetzt fliegt man die Krankheitserreger schon durch die Luft. So infizierte Laborproben fand ich schon immer interessant. Hoffentlich kommt da Mal kein Vogel dazwischen", schreibt Dennis Uhlrich zu dem Thema auf der Facebook-Seite unserer Zeitung. Die Herstellerfirma der Drohnen hatte hingegen bei der Präsentation betont, dass jeder Flug von einem Techniker kontrolliert wird, der im Notfall auch einen Fallschirm auslösen kann.

"Mir ist die Sicherheit der Drohnen scheißegal"

Klare Wort findet auf der Facebookseite auch Matthias Kenig. Er schreibt: "Als Luftraumteilnehmer habe ich Fragen. Mir ist die eigene Sicherheit der Drohnen scheißegal, was bedeutet es für andere Luftraumteilnehmer die dort per Sichtflugregeln unterwegs sind? (Sichtflugregeln und ein Ausweichen des schnelleren Luftfahrzeuges sind vorgeschrieben) Oder fliegen die bodennah? Ich nehme an, die sind im ›unkontrollierten Luftraum‹ unterwegs. Kommt hier überhaupt nicht zur Sprache. Haben die Sensorik "Hindernisse" zu umfliegen oder können die mit Kleinflugzeugen, Gleitschirmfliegern und Co. kollidieren und diese im worst case in lebensbedrohliche Situationen stürzen?" Zur Aussage von Landrat Günther-Martin Pauli "Die Genehmigungsverfahren sind sehr ätzend" schreibt er: "Die Genehmigungsverfahren sind nicht ätzend – sie sind lebensnotwendig oder ist man soweit, die Lufträume für solche Drohnen zu sperren?"

Zum Glück gibt es kaum Schnee

Bernd Richter gibt zu Bedenken: "Was ist wenn es stark regnet, Nebel ist, starker Wind, Schneefall?", was Johannes Heinzelmann aus Winterlingen ironisch ergänzt mit: "Gibt es bei uns ja fast nie." In der Tat hat der Hersteller erklärt, dass die Drohnen bei Sturm oder Gewitter am Boden bleiben müssen.

Matthias Wenzel verweist auf einen Artikel einer Schweizer Zeitung aus dem Jahr 2019. Darin wird darüber berichtet, dass eine Drohne, die im Auftrag einer Klinik eine Blutprobe transportiert hat, in den Zürichsee gefallen ist und nicht wieder aufgetaucht ist. Er bezeichnet dies treffend als "Reinfall".