Zum Zentralklinikum schreibt unser Leser Heinz Kasik.
Das Problem Zentralklinikum wird, zur Freude der Lobbyisten, derzeit vom Problem „Stadtbahn“ überdeckt.
Doch wer soll begreifen, dass trotz der Möglichkeit, hunderte Millionen zu sparen, am Projekt eines Zentralklinikums festgehalten wird? Dabei geht es erkennbar nicht um eine flächendeckende Krankenhausversorgung der Bevölkerung im Kreis: Alles wird in Balingen konzentriert.
Im operativen Bereich wird sich in Zukunft die Tätigkeit der Ärzte allerdings immer mehr auf die Bedienung KI-gesteuerter Geräte beschränken. Das bedeutet schon aus Kostengründen eine weitere Konzentrierung – in diesem Fall wird auch Balingen keine Rolle mehr spielen.
Die Mobilität wird meiner Meinung nach den neuen Erfordernissen angepasst; die Rettungswagen – in Zukunft Helikopter – werden aufgerüstet, um erweiterte Notfallaufgaben übernehmen zu können. Das bedeutet: Noch ehe das geplante Zentralklinikum abbezahlt ist, steht die nächste Reform ins Haus.
Trotzdem, die Akutbehandlung wird nach Balingen verlegt. Zwar beteuert OB Tralmer, „dass Albstadt nicht zur Abschiebestation des Gesamtklinikums wird“ – aber heißt das nicht: Die Gefahr besteht doch? Wenn ein Herzkatheter nicht mehr als zwei Kilometer vom Krankenhaus Balingen entfernt sein darf, bedeutet dies die Anschaffung eines Katheters in Balingen – und faktisch das Aus für das Krankenhaus Albstadt.
Wenn Balingen ohne Albstadt Stufe zwei erreichen soll, dann bleibt Albstadt nur noch die nicht systemrelevante Geriatrie und ein Hospiz – damit ist es abgehakt. Und Balingen? Hat noch als Plan B das bestehende Krankenhaus. Erweitert wird schon, Platz ist auch da.
Heinz Kasik, Albstadt-EbingenSchreiben Sie uns: leserbriefe@schwarzwaelder-bote.de. Mit der Übersendung erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihr Leserbrief in der Printausgabe, im E-Paper sowie im Onlinedienst des Schwarzwälder Boten veröffentlicht wird. Wir behalten uns Kürzungen vor. Leserbriefe entsprechen nicht notwendig der Meinung der Redaktion.