Künftig sollen die Autos unter Solarpanelen parken. Foto: Thiercy

Die Stadt soll bis 2040 klimaneutral sein. Jetzt wird für jedes Gebäude die Heizungsart erfasst. Dann wird geplant. Außerdem soll der Parkplatz der Realschule mit einem Solardach ausgestattet werden. Die Förderfrist endet bald.

Die Stadt und die Stadtwerke Balingen gehen die kommunale Wärmeplanung an. In der Sitzung des Stadtwerkeausschusses wurde der Weg zur klimaneutralen Stadt aufgezeigt.

Aktuell werden mit Hilfe der Schornsteinfeger die Heizungsarten in allen Häusern in der Kernstadt und den Teilorten erfasst. Bis Sommer soll klar sein, welches Gebäude wie mit Wärme versorgt wird.

11.000 Haushalte erfasst

Dabei im Fokus sind nicht nur kommunale und öffentliche Bauten, sondern auch alle Privathaushalte. In Summe spräche man von fast genau 11.000 Gebäuden, wie Jochen Schäfenacker von den Stadtwerken auf Nachfrage unserer Redaktion mitteilt.

„Das ist ein spannendes Projekt“, sagt Schäfenacker. Die Wärmewendestrategie mache es möglich, dass nicht nur einzelne Kunden im Fokus der Beratung stünden, sondern eine ganzheitliche Betrachtung möglich sei. „In Zukunft kann man Balingen ohne rauchende Schornsteine genießen.“

Nur noch Fernwärme

Die Stadt plant in Fünf-Jahres-Schritten. Nach der Bestandsanalyse wird untersucht, wo es Abwärmepotentiale gibt. Ein Ziel der Planer: die Innenstadt soll komplett mit Fernwärme versorgt werden.

Ausschuss-Mitglied Wolfgang Rehfuß gab zu bedenken, dass die Bürger zeitnah über die Wende informiert werden sollten. „Viele müssen doch jetzt die Heizungen tauschen, dann sollte langfristig geplant werden können.“

Helmut Reitemann machte klar, dass die Stadt bis zum Frühjahr 2024 einen ersten konkreten Plan vorlegen wolle. Ohnehin soll die Bestandsanalyse bis zum Sommer abgeschlossen sein.

Klimaneutral bis 2045

Ein Eigengewächs der Balinger ist das Ziel der Klimaneutralität bis 2040 nicht. Der Bund gibt im Klimaschutzgesetz vor, dass bis zum Jahr 2040 mindestens 88 Prozent weniger Treibhausgase produziert werden. Bis 2045 soll Deutschland klimaneutral sein.

Ein Baustein dafür, bei dem die Stadt sich allerdings sputen muss: über dem Parkplatz der Realschule soll eine Photovoltaikanlage gebaut werden. Für das Ständerwerk gibt es einen Fördertopf des Landes. In dem sind 2,5 Millionen Euro.

Antragsfrist ist sportlich

Glück für die Stadt: für den Freibadparkplatz wurde bereits ein Angebot angefragt. Vom selben Anbieter erwartet das Rathaus in diesen Tagen auch eine Kostenschätzung für die Anlage bei der Realschule.

Der Antrag muss bis spätestens 22. Mai gestellt sein, wie OB Reitemann erklärt. Bis zu 40 Prozent Förderung sind für Fundament und Ständer möglich. Insgesamt wären das 200 000 Euro.

Nicht nur die Antragsfrist ist sportlich. Die bis zu vier Meter hohe Anlage muss bis Ende November komplett fertig sein, um die Förderung nicht zu verspielen.