Klimaschutz soll in Rottweil stärker in den Fokus rücken. Die Stadt will eine Stelle ausschreiben. Foto: © Ingo Bartussek – stock.adobe.com

Nach der Vorberatung gab es noch Zweifel, ob sich der Gemeinderat für einen Klimaschutzmanager wird erwärmen können. Doch die wurden binnen Wochenfrist alle zerstreut.

Rottweil - Es sind noch ein paar Hürden da, die auf dem Weg zu einem Klimaschutzmanager bei der Stadtverwaltung Rottweil zu Stolpersteinen werden könnten. Die Stadträte zeigten in ihrer Sitzung am Mittwochabend aber geschlossen: Wir wollen den Weg beschreiten.

Grünes Licht von allen Mitgliedern hat die Stadtverwaltung nun, sich um die Aufnahme in das Förderprogramm des Bundes zu bemühen, das zumindest für zwei Jahre 70 Prozent der Personalkosten abfedern soll. Hier liegt der erste Stolperstein: Ohne Förderzusage, versprach Bürgermeister Christian Ruf, werde die Stelle nicht ausgeschrieben werden.

Ohne Förderung keine Stelle

Und apropos Ausschreibung: Suchen werde die Stadt einen Architekten, Bauingenieur oder Studienabsolventen vergleichbarer Disziplinen. Damit ist dann auch die Forderung der Freien Wähler aus der Vorberatung im Ausschuss erfüllt, dass der Schwerpunkt auf der Umsetzung liegen solle, ohne dabei das Konzeptionelle gänzlich außen vor zu lassen. Peter Schellenberg rief dazu am Mittwochabend nochmals in Erinnerung, man brauche keinen "Kümmerer, der nur Kummer macht".

Potenzielle Bewerber ausgeschlossen?

Bei zwei Enthaltungen fiel auch das Votum über die Stellenbeschreibung einstimmig aus. Ingeborg Gekle-Maier (Grüne) erklärte ihre Enthaltung anschließend mit der Befürchtung, durch das Einengen könnten sich potenzielle Kandidaten ohne passendes technisches Studium nicht angesprochen fühlen. Sie hätte lieber auf das Auswahlgeschick der Stadtverwaltung gesetzt und dabei möglicherweise ein größeres Bewerberfeld erzielt.

Ein weiterer Stolperstein

Das Feld der Interessenten könnte einen weiterer Stolperstein einschließen, denn die Zusage von Fachbereichsleiter Rudolf Mager dürften die meisten noch im Ohr haben: Lieber keinen Klimaschutzmanager, als einen, der nicht zu Rottweil passt.

Rufs Angebot, er könne sich die Position auch als Stabstelle direkt beim Oberbürgermeister angesiedelt vorstellen, war der Mehrheit der Stadträte zu hoch angesiedelt. Mit Blick auf die erwarteten Schwerpunkte im Wirken des Klimaschutzmanagers sprach sich die Phalanx aus CDU, FDP und FWV mit 14 Stimmen für das Ansiedeln im Fachbereich 5 beim Gebäudemanagement aus. Michael Gerlich (FDP) sah denn auch die notwendigen Schlüsse aus der Vorberatung gezogen.

Großes Interesse der Bürger

Die Debatte zum Klimaschutzmanager im Ratssaal verfolgten zahlreiche Bürger, von denen viele in Arbeitskreisen der Lokalen Agenda engagiert sind. Schon zu Beginn in der Bürgerfragestunde hatten sie sich zu Wort gemeldet – mit Fragen nach der Priorität des Klimaschutzes bei den einzelnen Stadträten, Erinnerungen an Inhalte des 20 Jahre alten Klimaschutzkonzeptes, Fragen zur Mobilität und zur Sicherheit der Radfahrer oder auch zur Fortführung des European Energy Awards (EEA) als Kommune.