Über kurz oder lang wird mit dem Schwedenbau etwas geschehen – müssen. Energetisch ist da noch einiges an Verbesserung möglich. Foto: Schnekenburger

Der Gemeinderat informiert sich zum European Energy Award. Und er schickt das energiepolitische Arbeitsprogramm für Oberndorf bis 2029 auf den Weg.

Wer an Klimaschutz in kommunaler Verantwortung denkt, hat mitunter spontan Baukörper vor Aaugen. Vor allem berüchtigte Energieschleudern aus den 1960er- und 1970er-Jahren gelten als Garanten für Einsparpotenziale. Vor allem, wenn man ordentlich viel Geld in sie hinein steckt.

 

In den Zertifizierungsverfahren zum „European Energy Award“ gibt es allerdings noch ganz andere Möglichkeiten, wie der Gemeinderat am Dienstag erfährt.

Auch kleine Lösungen summieren sich

Natürlich spielen auch da kommunale Gebäude wie der Klosterbau, da steht das Thema Sitzungssaal in diesem Jahr auf der Agenda, oder der Schwedenbau eine Rolle. Für den Schwedenbau sieht die Projektplanung bis Juni die Arbeit an einer Konzeption vor. Dessen ungeachtet werde, auch das ist kurz angesprochen, bei Austauschmaßnahmen auf umweltfreundlichere Lösungen gesetzt.

Knapp an „Gold“ vorbei

Im Kleinen heißt das: LED-Leuchtmittel statt zum Beispiel klassische Glüh-Leuchtkörper, im Größeren zum Beispiel Pellet-Heizung statt Öl-Heizkessel. Alles andere wird ganz groß – und kostenträchtig – weil dann möglicherweise Gebäudehülle oder Dach zur Disposition stehen. Mitunter geht es auch eine Nummer darunter, wie Rolf Halter von der Klimaschutz- und Energieagentur Region Schwarzwald-Baar-Heuberg berichtet. Deckendämmung ist so ein Thema. Ob für Keller oder Dachboden.

Und dann gibt es Punkte wie die „Erstellung eines umfassenden Konzeptes zum Kompetenzaufbau und Weiterbildung zum Klimaschutz“, der in diesem Jahr erledigt sein soll, und der maßgeblich Pluspunkte für die Zertifizierung im Rahmen des „European Energy Award“ bringen kann.

Diesen möchte die Stadt weiterhin tragen, nachdem sie 2015 erstmals zertifiziert wurden war und 2019 die Rezertifizierung schaffte. Drei Jahre später schrammte man mit einem Ergebnis von 74 Prozent knapp am „Gold“-Status vorbei. Diese Einteilung gibt es nicht mehr, denn inzwischen wurde auf eine feiner abgestufte „Level“-Skala umgestellt, doch würde es der Stadt auch schwerer fallen, ihn zu erreichen: Denn aktuell schafft man gerade mal 62 Prozent.

Rahmenbedingungen haben sich verändert

Das bedeutet nicht, dass man schlechter geworden ist. Die ergriffenen und umgesetzten Maßnahmen sind nach wir vor wirksam. Allerdings hat sich in manchem Bereich der Bewertungsrahmen verschoben, da die Gesetzgebung sich verändert hat.

Der Gemeinderat will am ertifizierungsprozess festhalten – und ist offen für tiefere Information über Möglichkeiten, Maßnahmen und Auswirkungen.