Uwe Frank erklärt den Grundschülern alles rund um die flauschigen Küken. Foto: Schneider

Unterricht der besonderen Art hat es für die Grundschüler in Fischingen gegeben. Denn die Kleintierzüchter erklären alles rund um die Henne, das Ei und vieles mehr.

„Oh, cool“, rufen die Kinder der Grundschule, als sie die Tiere in den Ausstellungskäfigen des Kleintierzuchtvereins sehen.

 

Dort knabbern Kaninchen munter an goldgelben Strohhalmen, Hühner sitzen gemütlich hinter Gittern und einige Enten schnattern lauthals durch die Gegend.

Grüne Eier faszinieren

Als Uwe Frank eines der gefiederten aus dem Käfig nimmt, erschallt ein lautes „Oooh“ aus den Kindermündern. Natürlich darf das Tier gestreichelt werden – aber Vorsicht! „Hühner sind furchtbare ‚Angsthasen‘“, erklärt der Experte.

Je nach Rasse gebe es unterschiedliche Eier sagt er. So legten Grünleger-Hühner grüne bis türkisfarbene Eier, während Zwerghühner wahre „Mini-Eier“ hätten. All das zeigt er anschaulich an den im Eierkarton bereitgestellten Exponaten.

Ente, Schnecke und Greifvogel

„Aus Enteneiern machen wir fluffiges Rührei, aber auch Spätzle oder Pfannkuchen“, gibt er weitere Tipps. Laufenten seien beispielsweise richtige Schneckenjäger. Das Problem: „Wenn die frei im Garten laufen, ist der Salat gleich auch weg.“

Er lasse seine Hühner und Enten morgens in den Garten und hole sie abends wieder in den Stall. „Draußen geht es ihnen gut“, erläutert er. Manchmal komme aber auch ein Greifvogel vorbei, dann sei von den 60 Küken eines nicht mehr da. „So ist die Natur“, stellt er klar.

Hühner und Dinosaurier

Den Hähnen ergehe es ähnlich. Sie wandern – sofern es keine Zuchttiere sind – in den Kochtopf und werden zu Suppenhuhn oder Frikassee. „Wir wissen, wie sie aufgewachsen sind und was sie gefressen haben“, macht Frank das gute Leben der Tiere deutlich.

Aber was fressen die Tiere eigentlich? „Körner“, schallt es von den Kindern. Und zwar eine ganz besondere Mischung. So gibt es für sie neben Weizen und Hafer auch Sonnenblumenkerne oder Mais. „Hühner fangen gelegentlich sogar Mäuse“, zeigt er die Bandbreite auf. Da sehe man, dass die Tiere die direkten Nachfolger der Dinosaurier seien.

Fuchs und Marder

Hatte der im fränkischen Solnhofen gefundene Archaeopteryx aus der Jurazeit eher weniger Fressfeinde, sieht es mit dem Huhn der Gegenwart anders aus. „Das Außengehege für die Hühner muss sicher sein“, sagt er mit Blick auf die stabile Konstruktion neben dem Vereinsheim.

Denn sonst könnten Greifvögel von oben oder der Marder von unten kommen – gräbt dieser sich nämlich oftmals unter einem herkömmlichen Zaun einfach durch. Auch der Fuchs, der als „Kulturfolger“ in menschliche Ortschaften kommt, stellt eine Bedrohung dar.

Schlafen auf der Stange

„Die Sicherheitsmaßnahmen bedeuten einen großen Aufwand, aber dafür ist der Verein ja da“, beschreibt Frank die Sachlage. Und dank der stabilen Gitter können die Hühner ohne Furcht auf der eingezäunten Wiesenfläche scharren und nach Regenwürmer oder Insekten suchen.

Nachts geht es für die Tiere in den angrenzenden Stall. „Die Sitzstangen sind gar nicht rund, sondern sechseckig“, verrät Frank ein weiteres Detail. Und beim Schlafen säßen die Tier auch gar nicht auf der Stange. „Sie ziehen die Füße ein und liegen mit dem Brustbein drauf“, erklärt er.

Die kuscheligen Kaninchen

Kann man am Federkleid erkennen, ob ein Huhn weiße, braune – oder im Falle der Grünleger auch grüne – Eier legt? „Nein, das ist nicht vom Aussehen, sondern von der Rasse abhängig“, räumt er mit einem weit verbreiteten Mythos auf.

Nach der umfassenden Lehrstunde zu Huhn und Ente geht es weiter zu den Kaninchen. Da leuchten alle Kinderaugen, als die Schüler die flauschigen Jungtiere selbst auf den Arm nehmen und liebevoll streicheln können.