Am Sonntagabend wurden die Siegertrophäen bei der Jubiläumsauflage einer der wichtigsten deutschen Kleinkunstauszeichnungen verliehen: die Tuttlinger Krähen. Die Hamburgerin Susanne Hayo überzeugt die Jury voll und ganz.
Publikum und Jury haben entschieden: Der Kleinkunstpreis der Stadt Tuttlingen geht dieses Jahr von der Donau an die Elbe. Maladée (alias Susanne Hayo) holt die Krähe und 6000 Euro Preisgeld nach Hamburg.
Der Publikumspreis geht an Andreas Langsch
Dort ist auch der Zweitplatzierte, Klavierkabarettist Andreas Langsch, zuhause. Und der gewinnt den Publikumspreis gleich dazu, sammelt damit Preisgeld im Wert von 7000 Euro ein. Für ihren grandiosen Auftritt am Dienstag gewann außerdem das schweizerisch-deutsche Duo Hart auf Hart den Sonderpreis der Jury (3000 Euro). Alle Gewinner erhielten zudem die wertvollen Bronzeplastiken des Tuttlinger Künstlers Roland Martin. Zwölf Teilnehmer aus über 80 Bewerbern, die die Jury fürs Finale nominiert hatten, sorgten für drei hochkarätige Wettbewerbsabende.
Mit Maladée hat Susanne Hayo eine eindrucksvolleKunstfigur erschaffen
Mit Auszügen aus ihrem Solo „Voilà, da bin isch!“ sorgte Maladée am Donnerstagabend nicht nur für feurig-prickelnde Stimmung im Saal, sondern überzeugte mit ihrer 25-minütigen musikalisch-komödiantischen Offenbarung auch die Jury. Für Michael Baur, Geschäftsführer der Tuttlinger Hallen, hat die Künstlerin mit Maladée „eine verführerisch-erhabene Diva, eine Chaos-Chantöse und eine frivole Shownatur und damit eine perfekte Kunstfigur“ geschaffen. „Überragende Bühnenpräsenz, zündender Witz und außergewöhnliche gesangliche Fähigkeiten zeichneten ihren Auftritt aus“, schwärmt er.
Auch Sascha Grammel und Florian Schroeder haben schon „Krähen“
Mit dem Gewinn des renommierten süddeutschen Kleinkunstpreises reiht sich Maladée nun in die Liste erfolgreicher „Krähe“-Gewinner ein, in der unter anderen bereits Sascha Grammel, Florian Schroeder oder Heinrich del Core stehen.
Der zweite Jurypreis und der Publikumspreis gingen an Andreas Langsch. Der Senkrechtstarter mit Musical-Background ist Klavierkabarettist und Singer-Songwriter und legte laut Juryurteil nicht nur einen souverän-virtuosen, authentischen und hoch unterhaltsamen Auftritt hin, sondern „überzeugte auch mit sportlich-artistischen Einlagen“. Den Sonderpreis der Jury (3000 Euro) gewann mit der Leipziger Schauspielerin Elisabeth Hart und dem Satiriker, Schauspieler und Autor Rhaban Straumann aus Olten in der Schweiz das Duo Hart auf Hart. Hatten sie im Wettbewerb noch ihr satirisches Schauspiel „Wollen Sie wippen?“ präsentiert, brachten sie am Sonntagabend Auszüge aus ihrem neuen Lesestück „Sie sagen Stopp“ mit viel subtilem Humor, sprachlich ausgefeilt und präzise gespielt, auf die Bühne.
Mehr als 1300 Besucherlassen sich an denvier Abenden begeistern
Mehr als 1300 Besucher jubelten den zwölf Endrundenteilnehmern an den vier Abenden in der Möhringer Angerhalle zu und erlebten Kleinkunst in allen Schattierungen – vom Politkabarett bis hin zu Clownerie und Zauberei. Maladée stand als Siegerin natürlich im Mittelpunkt, als am Sonntagabend die deutsche Kleinkunstwelt wieder für einen Abend auf die Donaustadt blickte und als am Ende einer fast dreistündigen Preisträgergala das Geheimnis um die Preisträger der „Tuttlinger Krähe“ gelüftet wurde.
Am 16. Juli gibt es eine große Jubiläumsshow
Die „Tuttlinger Krähe“ zählt mittlerweile zu den wichtigsten und höchstdotierten Kleinkunstpreisen im deutschsprachigen Raum. Das Jubiläum wird am 16. Juli beim Honberg-Sommer noch mit einer Jubiläumsshow groß gefeiert, zu der einige der erfolgreichsten „Krähe“-Gewinner aus 25 Jahren eingeladen sind. Die Fortsetzung des Wettbewerbs folgt dann im nächsten Jahr:. Vom 14. bis 19. April 2026 flattert dann die „26. Tuttlinger Krähe“.