Für allem für die ganz Kleinen fehlt es an Erziehern. Foto: dpa

Um die Kleinkinder im Land zu betreuen, fehlen aus Sicht der Regierung 7500 Erzieher.

Stuttgart - Rund 7500 Erzieher fehlen aus Sicht der Landesregierung im Südwesten bis 2013 für eine gute Betreuung von Kleinkindern. Nach einer aktuellen Berechnung ergebe sich dieser Bedarf mit Blick auf den geplanten Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren, heißt es in einer Stellungnahme des Kultusministeriums.

Eine genaue Prognose der Bedarfsentwicklung in den kommenden zehn Jahren sei derzeit zwar nicht möglich. „Es ist aber davon auszugehen, dass ein weiterer Ausbau der Betreuungsplätze erfolgen wird und die Betreuungszeiten verlängert werden“, schreibt das Ministerium von Gabriele Warminski-Leitheußer (SPD). In jedem Fall werde es einen zusätzlichen Bedarf an Fachkräften geben.

Bis 2013 60.000 Betreuungsplätze mehr

Das Ministerium antwortete damit auf einen Antrag von Georg Wacker (CDU) und anderen Abgeordneten. Demnach wurde vor Jahren berechnet, dass im Südwesten bis 2013 rund 60.000 zusätzliche Plätze für Kinder unter drei Jahren eingerichtet werden müssen.

Knapp ein Fünftel der Jungen und Mädchen in diesem Alter wird derzeit in einer Kindertageseinrichtung oder in der Kindertagespflege betreut. Mit 18,3 Prozent liegt der Anteil im Südwesten über dem Schnitt in Westdeutschland (17,4 Prozent). Das berichtete das Statistische Landesamt in Stuttgart am Freitag auf Basis des Reports „Familien in Baden-Württemberg“. Demnach stieg die Betreuungsquote für die Zweijährigen am stärksten: von 19 Prozent im Jahr 2006 auf 37,8 Prozent im vergangenen Jahr.

„Der Erzieherberuf ist - zumindest hinsichtlich der Beschäftigung mit kleineren Kindern (bis zum Schuleintritt) - ein klassischer Frauenberuf“, erklärte das Ministerium. Der Männeranteil in Kindertageseinrichtungen im Südwesten betrage derzeit rund 2,9 Prozent. Um das zu ändern, will das Ministerium mit dem Sozialressort „geschlechtersensible Erziehung von Jungen und Mädchen“ zum Thema machen.