Seit fast drei Jahrzehnten ist Heinz Haller der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Trossingen mit der schmucken Kleingartenanlage samt Vereinsheim an der Steppachhalde. Foto: Ingrid Kohler

Der Obst- und Gartenbauverein Trossingen wurde bereits vor 138 Jahren gegründet. Die Kleingartenanlage an der Steppachhalde ist ein Schmuckstück. Sie entstand nach 1985.

Gegründet wurde der Verein im Jahr 1887 von Gärtnereibesitzer Christian Messner, der den Verein insgesamt 59 Jahre lang führte. Hervorgegangen ist der Verein aber aus der früheren Obstbaugenossenschaft der Baar.

 

In 138 Jahren hat der Verein, der neben dem Liederkranz und der Feuerwehr zu den drei ältesten in Trossingen noch bestehenden Vereinigungen zählt, Höhen und Tiefen erlebt, sich dem jeweiligen Zeitgeist entsprechend auch in seiner Struktur gewandelt.

Er ist aber bis heute ein bodenständiger Verein geblieben mit einer tatkräftigen Vereinsführung, allen voran Heinz Haller, der seit dem Jahr 1996 Vorsitzender ist. Heute hat der Verein noch rund 120 Mitglieder.

Stand der Verein Ende der 1970er Jahre tatsächlich kurz vor dem Aus, erlebte er drei Jahre später mit dem Engagement des damals neuen Vorsitzenden Karl Wurster eine neue Blütezeit.

Neue Anlage entstand 1985

Mit tatkräftiger Hilfe der Mitglieder hat Wurster, nachdem bereits 1985 ein Erbbauvertrag für die Umsetzung einer neuen Vereins-Gartenanlage in der Steppachhalde geschlossen wurde, am 24. August 1991 das Richtfest für das neue schmucke Vereinsheim gefeiert. „Zwei Jahre später, am 24. Juli 1993, wurde das Vereinsheim im Rahmen des ersten Sommerfestes in Betrieb genommen.

Der Erbbauvertrag laufe jetzt noch zehn Jahre „und ich hoffe, er wird danach seitens der Stadt verlängert“, so der Vorsitzende mit Blick vom Vereinsheim auf das schöne Gelände. „Es war ursprünglich eine totale Wildnis“, sei dann mit insgesamt zwölf kleinen Häuschen bebaut und die kleinen Parzellen von den Häuslebesitzern angelegt worden. Noch immer seien alle Häusle belegt, obwohl im Laufe der Zeit die die meisten in neue Hände kamen. Meist aus Altersgründen oder wenn die Besitzer verstorben seien.

Verein hat Mitspracherecht

Um an eine frei werdende Parzelle samt Häuschen zu kommen, müssen man Vereinsmitglied sein. „Beim Verkauf eines Häusles hat aber der Verein Mitspracherecht, denn es muss innerhalb der Anlage alles nach dem Kleingartengesetz bewirtschaftet werden.“

Außerdem gebe es immer Wartelisten. Der Boden in der Steppachhalde sei extrem lehmig und der Anbau von Gemüse deshalb sehr schwierig. „Deshalb sind bei einigen Häusern eher Grünflächen mit Obstbäumen, was aber zulässig ist.“ In den ersten zwei Jahrzehnten, nachdem das Vereinsheimgebaut wurde, waren die Sommerfeste und die Schlachtfeste im Oktober stets ein großer Treffpunkt für alle Trossinger. Dies alles habe sich verändert, denn solche zweitägigen Feste zu stemmen mit voller Bewirtung, das sei heutzutage nicht mehr möglich „dazu fehlen uns, wie auch vielen anderen Vereinen auch, die vielen benötigten helfenden Hände“.

Mittelpunkt Vereinsheim

Doch das Vereinsheim ist immer noch Dreh- und Angelpunkt, wenn auch im kleineren Stil. Seit einigen Jahren findet immer im Juni ein „Wurstsalatessen“ mit vielen Varianten Wurstsalat vom Büfett statt. „Wir haben an diesem Abend immer bis zu 90 Personen, die sich allerdings vorher anmelden müssen“, freut sich Heinz Haller über den Zulauf, der auch im Oktober beim „Bauernvesper-Büfett“ nicht geringer ist.

„Diese Veranstaltungen können wir mit vier bis fünf Mitgliedern stemmen und es kommt gut an“. Schließlich gelte es ja auch die Unkosten, die das Vereinsheim verursacht, zu decken. Von Mai bis September werde das Vereinsheim auch sporadisch im kleineren Rahmen bewirtet. „Die Oldtimer-Interessengemeinschaft kommt auch alle vier Wochen mit etwa 15 Leuten.“

Viele Aktionen

Kurz vor Ostern ist das Vereinsheim jedes Jahr Treffpunkt für das Brisillen Eierfärben mit der ganzen Familie. Auch das Vogelfutter-Hausbauen mit Kindern und Erwachsenen erfreut sich seit einigen Jahren immer im September großer Beliebtheit.

Der Tagesausflug – in diesem Jahr geht es am 6. September nach Hörbranz zur Besichtigung der Firma Prinz, sowie Schifffahrt in der Bregenzer Bucht mit Aufenthalt in Bregenz – ist der Höhepunkt jedes Vereinsjahres, das immer im Dezember mit einem gemütlichen Adventskaffee im Vereinsheim beschlossen wird.

Mitglieder schwer zu finden

Heinz Haller weiß, dass es schwierig ist neue Mitglieder zu finden, die das Vereinsleben weiter hoch halten. „Dies ist der Zeitenwende geschuldet – die Jungen gehen lieber ins Fitnessstudio ohne Verpflichtung“.

Das diesjährige Wurstsalatessen findet am Samstag, 14. Juni ab 17 Uhr im Vereinsheim des Obst- und Gartenbauvereins statt. Eine Anmeldung ist nötig bei Silvia Heinz unter Telefon 07425/5776 oder E-Mail: heinzsilvia@aol.com.