Eine blühende Blumenpracht leuchtet im Garten von Hannelore Graf, den sie kenntnisreich seit vielen Jahren mit viel Liebe hegt und pflegt. Foto: Kaletta

Hobby: Lange Wartezeit für eine Parzelle / Ausfälle bei einzelnen Früchten / Vorfreude auf das Frühjahr

Ein Garten – egal ob direkt am Haus oder in einer Gartenanlage – macht Freude, ist erholsam, aber auch mit viel Arbeit verbunden. Hannelore Graf, Besitzerin einer Parzelle, blickt auf das nun langsam zu Ende gehende Gartenjahr zurück.

Bad Dürrheim. "Ein Garten will seinen Besitzer jeden Tag sehen", äußert sich die Hobby-Gärtnerin. Ihre Parzelle, die sie mit ihrem Mann hegt und pflegt, sei die größte und älteste in der Anlage am Salinensee. Ihr Vater sei mit seiner Familie von Ruhrgebiet nach Bad Dürrheim gezogen, Bedingung sei gewesen, dort ein Garten zu haben.

1972 die ersten Parzellen

Er habe sich an den damaligen Bürgermeister Weißenberger gewandt, der dafür ein offenes Ohr gehabt habe. Das Gelände sei umgepflügt worden, im Jahr 1972 gab es die ersten zwei Besitzer für jeweils eine Parzelle, ein Jahr später wurde der Verein der Gartenfreunde gegründet. 16 Parzellen befinden sich auf dem Areal, es gibt eine Warteliste, denn das Interesse am eigenen Garten ist groß, weiß Hannelore Graf.

Ernte fällt gut aus

Eine Parzelle misst in der Regel etwa 300 Quadratmeter, die von ihrem jeweiligen Pächter ganz individuell und nach eigenen Vorstellungen angelegt werden kann. Überwiegend sind es ältere Personen oder Paare, die sich einen Garten gepachtet haben. Aber auch immer mehr junge Familien finden Freude daran.

Mit dem nun allmählich beginnenden Spätsommer geht langsam auch das Gartenjahr zu Ende und Hannelore Graf blickt zurück. Die Ernte sei trotz der relativ feuchten und kühlen Witterung in diesem Sommer gut ausgefallen. Prächtige Salatköpfe wuchsen und wachsen immer noch auf den Beeten. Zucchini sei gut gewachsen, reichhaltig sei auch die Bohnenernte gewesen, die Kürbisse seien von mittler Größe.

Großzügig habe sie Mohrrüben ernten können, die für den Wintervorrat eingefroren werden. Auch Kohl mit seinen verschiedenen Sorten stehe gut da. Fenchel und Zwiebeln seien auch gut gewachsen. Alleine bei den Tomaten sei keine Ernte möglich gewesen, sie seien von Braunfäule befallen worden und mit der Kartoffelernte sei es auch nicht zum Besten bestellt. Nicht nur die Nässe habe geschadet, sondern auch die gleichzeitige Kälte.

Viel Beerenobst

Beerenobst, wie Johannis- und Stachelbeeren habe es auch reichhaltig gegeben, die Pflaumen allerdings wollten in diesem Jahr nicht wachsen. Dagegen habe es viele Quitten gegeben, aus denen die Hobbygärtnerin Gelee und Likör herstellt. "Ein Fläschchen vom selbst gemachten Quittenlikör ist immer ein willkommenes Mitbringsel", weiß sie.

Eine bunte Blumenpracht gehört natürlich auch zum Garten. In diesem Jahr haben die Rosen besonders prächtig geblüht, ebenso die verschiedenen Stauden mit ihren prächtigen Farben. Aber auch das Unkraut habe sich in diesem Sommer besonders wohl gefühlt. Täglich müsse gejätet werden. Die dafür vorgesehenen Behälter seien immer gut gefüllt und einmal in der Woche gehe es damit zum Recyclinghof. Und die Ameisen seien nicht gerade willkommene Gäste im Garten.

Das beliebte alljährliche Sommerfest in der Gartenanlage habe schon seit einigen Jahren nicht mehr stattgefunden. "Die Auflagen zum Angebot von Speisen und Getränken sind für uns einfach zu hoch, dadurch ist alle zu teuer geworden", blickt Graf zurück. Stattdessen treffe man sich mit den Mitgliedern gerne mal zu einem kleinen Schwätzchen an einem den Gartenhäusern oder vor dem Vereinsheim. "Wir sind eine tolle Gemeinschaft", freut sie sich.

Freude auf das Frühjahr

Zu Ende gehe das Gartenjahr allerdings noch lange nicht. Es gäbe noch reichlich zu tun. Sobald eine Staude nach der anderen verblüht ist, müsse sie geschnitten werden. Und dann werde auch schon an das Frühjahr gedacht. Im Herbst müssen die Blumenzwiebeln in die Erde. "Ich freue mich schon auf die rund 500 Tulpen und die tausenden Krokusse, die dann im Garten wachsen", strahlt Hannelore Graf.