Verärgert hat sich ein Bürger über die kurze Frist zur Stellungnahme der Ortschaftsräte im Kleinen Wiesental zu den geplanten Windrädern auf dem Zeller Blauen gezeigt. Bürgermeister Gerd Schönbett wehrt sich gegen die Vorwürfe.
Hintergrund der Nachfrage unser Zeitung bei der Gemeindeverwaltung war die Nachricht eines Bürgers, der in einem Brief seinen Ärger darüber äußerte, dass Bürgermeister Schönbett den Ortsvorstehern und Ortschaftsräten bis Ende der vergangenen Woche noch keinerlei Unterlagen zu den geplanten Windkraftanlagen im Kleinen Wiesental auf dem Zeller Blauen zur Verfügung gestellt hätte. Die Frist für eine Stellungnahme der Ortschaftsräte beziehungsweise der Gemeinde zum Vorhaben der Elektrizitätswerke Schönau (EWS) ende aber am 7. November, wusste der gut informierte Bürger.
Im falschen Postfach
In der Tat seien die Unterlagen für die Ortsvorsteher erst an diesem Montag, 28. Oktober, im Ratsinformationssystem abrufbar gewesen, berichtet Schönbett. Grund sei, dass er die Informationen des Landratsamt, die 40 Anlagen umfasst, erst an diesem Tag habe sichten können.
Die Mail des Landratsamts vom 7. Oktober mit der Aufforderung an die Gemeinde zur Stellungnahme sei versehentlich in einem falschen Mail-Postfach gelandet und nicht richtig zugeordnet worden.
Öffentliche Sitzung
Nun haben die Ortschaftsräte insgesamt acht Tage Zeit, sich detailliert über die Planungen des Landkreises zu informieren, die Unterlagen durchzuarbeiten und den Gemeinderat zu informieren: Für Dienstag kommende Woche, 5. November, wurde eine öffentliche Gemeinderatssitzung anberaumt, in der die Gemeinde ihre Stellungnahme öffentlich bekannt gibt. Damit befinde man sich exakt innerhalb der Frist, die gegeben ist, um die Ortschaftsräte mit einzubeziehen. Aus diesem Grund weise er alle Vorwürfe zurück, so Schönbett.
Zusätzlich merkt der Bürgermeister an, dass das bisherige Verfahren nicht öffentlich gewesen sei – und auch der Sitzungstermin am 5. November sei bis zur Nachfrage unserer Zeitung noch nicht bekannt gegeben worden. Daher zeigt sich Schönbett verwundert über die detaillierten Informationen, die der Bürger in seiner Anschuldigung vorgebracht hat. „Hier gibt es eine undichte Stelle“, so der Bürgermeister. Auf Nachfrage unserer Zeitung wollte sich die Ortsvorsteherin vom hauptsächlich betroffenen Ortsteil Bürchau, Katharina Matzken, nicht zum Vorgang äußern: „Bislang ist alles nicht öffentlich, ich bitte hier um Verständnis.“