Die Chorgemeinschaft Kleines Wiesental hat in der Kirche in Neuenweg ihr erstes Konzert nach ihrer Gründung gegeben Foto: Christoph Schennen

Eine gelungene Premiere hatte die Chorgemeinschaft Kleines Wiesental in der Kirche in Neuenweg. Sie hat ebenso geistliche wie weltliche Lieder gesungen. Neben temporeichen Stücken des russischen Chors Echo gab es auch Berührendes.

Die aus der Fusion der Gesangvereine Wies, Bürchau und Wieslet hervorgegangene Chorgemeinschaft Kleines Wiesental hat am Samstagabend ihr erstes Konzert gegeben. Ziel war es, die Vielfalt der Musik klanglich abzubilden.

 

Geistlich und modern

Im ersten Teil waren passend zum Aufführungsort geistliche Lieder zu hören, wie „Dona nobis pacem“, „Hallelujah, sing ein Lied“, „Panis angelicus“ sowie das moderne Kirchenlied „Vom Flügel eines Engels berührt“, dessen emotionale Tiefe die Zuhörer berührte. Mit „Tebe poem“ leitete der Chor über zum Mittelteil des Konzerts, in dem der russische Chor „Echo“ aus Lörrach sang. Beide Chöre werden von Larisa Kalinina dirigiert.

„Echo“ brachte Stimmung in die Kirche. Der Chor begeisterte die Zuhörer mit fünf Liedern: „Der Hausierer“, „Ackerwinde über dem Wasser“, „Wir haben es satt zu trauern“, „Mond über dem Fenster“ und „Die Patin hat Pfannkuchen gebacken“.

Bekanntes Tanzlied

Zum Schluss erklang das berühmte Tanzlied „Kalinka“, das der russische Chor langsam begann und dann immer schneller sang, bis nicht mehr dazu getanzt werden konnte.

„Tebe poem“ von Dmitry Bortniansky ist ein altrussischer Lobgesang und ein Gebet, das um Frieden und göttlichen Beistand bittet, erläuterte Michael Deiss, zweiter Vorsitzender der Chorgemeinschaft, in seiner Moderation.

Nach dem Konzert sagte er auf Anfage unserer Zeitung, dass es angesichts des Angriffskriegs Putins gegen die Ukraine keine Selbstverständlichkeit sei, dass Deutsche und Russen „auf kulturellem Gebiet etwas zusammen machen.“

Deiss: Friedensgedanke kommt zum Ausdruck

Laut Deiss sei das Konzert daher auch ein Zeichen dafür, „dass Russland nicht nur aus Menschen besteht, die Krieg wollen.“ Deshalb sollte im Konzert laut dem zweiten Vorsitzenden, auch der Friedensgedanke zum Ausdruck kommen.

Im dritten Teil sang die Chorgemeinschaft Kleines Wiesental populäre Lieder. Sie ist in allen Stimmlagen etwa gleich stark besetzt. Den Anfang machte das „Belchenlied“ vom ersten Hebelplakettenträger Ernst Niefenthaler, in der die schöne Lage des 1414 Meter hohen Berges angepriesen wird.

Lob von den Zuschauern

Gesungen wurde auch „One way Wind“, der Puhdys-Klassiker „Alt wie ein Baum“ und „Das Farbspiel des Windes“ aus dem Film „Pocahontas“. Zum Abschluss erklang „Ihr von morgen“, ein Lied, das Udo Jürgens in seinem Repertoire hatte. Die Zuhörer lobten den Auftritt der beiden Chöre. Claudia Kübler-Rümmele, die im Gesangsverein Wiechs und Dossenbach singt und Pressereferentin des Alemannischen Chorverbands ist, sagte nach dem Konzert auf Anfrage, dass es toll gewesen sei, was die Chöre auf die Beine gestellt hätten. Ihr gefiel auch die Freude, die die Chöre ausstrahlten. „Ich war begeistert“, sagte Kübler-Rümmele.

Berührendes Konzert

Besucherin Marion, eine Schopfheimerin, die in einem privaten Chor singt, sagte auf Anfrage, das Konzert sei „sehr berührend“ gewesen. Man habe gemerkt, dass die deutsche und die russische Seele stark miteinander verbunden seien.