Das Brauchtumsfest in Raich wird im Jahr 2026 letztmals altes Handwerk und frühere Arbeitsweisen präsentieren, mit Dreschflegeln und Kienspän-Hobeln, Pflügen mit Rössern und Mosten, Schindeln schneiden und Hufeisen schmieden. Eine Neuausrichtung steht an. Foto: Gerald Nill

Die Schau alten Brauchtums in Raich zieht regelmäßig tausende Zuschauer an. Der Brauchtumsverein findet allerdings nicht genügend Helfer.

Es ist die gute Nachricht aus dem Kleinen Wiesental: Die Jubiläumsausgabe zum 50-jährigen Bestehen des Brauchtumsfestes in Raich soll im nächsten Jahr stattfinden. Dafür wollen sich alle Vereine im Ortsteil Raich einsetzen. Helfer werden dafür aber dennoch gesucht.

 

Verein ruft nach Hilfe

Die Krisensitzung des Brauchtumsvereins war kürzlich sehr gut besetzt. Neben dem kompletten zwölfköpfigen Vorstand kamen auch Bürgermeister Stefan Niefenthaler und Ortsvorsteherin Marion Meyer ins Gasthaus Hirschen in Holl, dazu auch Manfred Georg als Vorsitzender der Weidegemeinschaft. Vereinsvorsitzende Sonja Eiche ließ einen „Hilferuf“ los. Grundsätzlich sei der Verein bereit, den Kraftakt des Brauchtumsfestes an der Lindenhalle in Raich auch im Jahr 2026 noch einmal zu stemmen, aber der Verein sei auf Unterstützung angewiesen. Zum einen durch junge Leute, zum anderen durch die Tatkraft befreundeter Vereine.

„Das Brauchtumsfest ist kein Selbstläufer.“

Eiche stellte fest: „Das Brauchtumsfest ist kein Selbstläufer, auch wenn manche das glauben.“ Eiche weiter: „Wenn es den Verein nicht geben würde, gäbe es das Fest schon lange nicht mehr.“ Die Show alten Brauchtums ziehe alle zwei Jahre bis zu 3000 Zuschauer an. Aber es wird immer schwerer, Helfer zu finden. Stefan Niefenthaler, neuer Bürgermeister im Tal, merkte an, dass die Veranstaltung mit ihren 30 Vorführungen ein „Riesenerfolg“ sei, an dem auch der Männergesangverein, die Feuerwehr und der Ortschaftsrat beteiligt sind. Er drückte die Hoffnung aus, dass es gelingt, auch junge Leute in die ehrenamtliche Arbeit einzubinden.

Helfer rekrutieren

Sonja Eiche drückte in diesem Zusammenhang ihr Bedauern aus, dass die Raicher Wildsäu, eine Fasnachtsclique, trotz Zusage nicht zur Versammlung erschienen.

Die Vorsitzende sprach den Knackpunkt an, dass insgesamt rund 150 Helfer für das Fest gefunden werden müssen. Als Problem habe sich mittlerweile herausgestellt, dass Verantwortliche gefunden werden müssten, die die Rekrutierung der Helfer übernehmen. Ortsvorsteherin Marion Meyer meinte, alle Vereine in Raich müssten gemeinsam „die Backen zusammen kneifen“, wenn das Fest gewollt sei. Ihr Appell traf auf fruchtbaren Boden. Manfred Georg sagte zu, dass von jedem Verein ein Verantwortlicher gefunden werde, so dass ein Team die benötigten Helfer anspricht.

Wunsch nach organisatorischen Verbesserungen

Dabei soll es auch organisatorische Verbesserungen geben. Zumindest die Teamleiter für Café oder Ausschank sollten einen Tag vor dem Fest eingewiesen werden, damit bei der Veranstaltung alles rund läuft. Die Zusage wurde bei allen Beteiligten mit großer Erleichterung aufgenommen.

Das Brauchtumsfest zum 50-jährigen Bestehen wird am 20. September 2026 stattfinden. Genug Zeit also, um die Weichen richtig zu stellen. In diesem Jahr findet der Brauchtumsmarkt an der Lindenhalle in Raich statt, der im September erstmals von der Weide- und Forstgemeinschaft ausgerichtet wird.

Letztmals traditionell

Das Brauchtumsfest 2026 wird letztmals im traditionellen Stil ausgerichtet mit Dreschflegeln und Kienspän-Hobeln, Pflügen mit Rössern und Mosten, Schindeln schneiden und Hufeisen schmieden. Was schon heute feststeht: Nach der Jubiläumsausgabe im nächsten Jahr wird sich das Brauchtumsfest neu ausrichten.