Die Beförderung der Kindergartenkinder von Fürnsal nach Leinstetten war Thema in der Sitzung. Symbol-Foto: © Polack – stock.adobe.com Foto: Schwarzwälder Bote

Ausschuss: Antrag geht nun in die nächste Runde / Eltern hoffen auf revidierte Entscheidung der Stadt

Mit der angemessenen Beförderung von Kindergartenkindern zwischen Fürnsal und Leinstetten und der damit verbundenen Kostenfrage beschäftigte sich der Verwaltungsausschuss in einer ergebnisoffenen Diskussion.

Dornhan. Die Diskussion mündete in einem Auftrag an die Stadtverwaltung, das Thema mit den Eltern aufzuarbeiten, um es zeitnah dem Gemeinderat zur Entscheidung vorzutragen.

Einen Kindergarten gibt es in Fürnsal schon seit dem Sommer 2011 nicht mehr. Aktuell besuchen sieben Kinder aus Fürnsal den Katholischen Kindergarten "Kleine Strolche" in Leinstetten. Den Antrag der Eltern vom Herbst vergangenen Jahres, einen separaten Kleinbus einzusetzen, hatte die Stadtverwaltung aus finanziellen Gründen abgelehnt. Kein Beförderungsunternehmen hätte diese Aufgabe zu einem akzeptablen Preis übernommen, hieß es.

Alternativen überzeugen die Eltern nicht

Zwei Alternativen wurden angeboten: eine Bezuschussung von Fahrgemeinschaften mit zehn Euro täglich analog zu Bettenhausen. Oder die Übernahme der Beförderungskosten mit dem öffentlichen Nahverkehr laut einer früheren Vereinbarung wie für die Strecken Kaltenhof-Leinstetten, Fürnsal-Dornhan und Busenweiler-Dornhan.

Damit möchten sich die Antragsteller jedoch nicht zufriedengeben. Der Ortschaftsrat Fürnsal unterstützt das Anliegen. In einem Gespräch mit Ortsvorsteher Helmut Kraibühler und Hauptamtsleiterin Daniela Dettling legten zwei Elternvertreter Anfang des Jahres ihre Argumente dar. Sie fügten das Preisangebot eines hiesigen Anbieters mit einem Achtsitzer-Kleinbus bei und boten eine noch nicht bezifferte Kostenbeteiligung an.

Bürgermeister Markus Huber betonte im Verwaltungsausschuss, dass es um eine freiwillige Leistung der Stadt gehe und um eine Grundsatzentscheidung, die wegen möglicher Forderungen aus anderen Teilorten weitreichende Folgen haben könnte. Gerechnet auf 200 bis 300 Kindergartentage stünden für Fürnsal Kosten von 10 000 bis 15 000 Euro pro Jahr im Raum.

Im Jahr 2019 wurden insgesamt Beförderungszuschüsse von 1600 Euro gezahlt, im Jahr 2020 410 Euro. Im Haushalt 2021 sind 2600 Euro eingeplant.

Sicherheit und Haftung spielen eine Rolle

Aus vielen Blickwinkeln betrachtete das Gremium die Zumutbarkeit eines öffentlichen Linienbusses. Es ging um die Altersstruktur der Kinder, eine etwaige Begleitperson und deren Rücktransport, das Geleit von der Bushaltestelle zur Kita, die Sicherheit und die Haftungsfragen. Helmut Kraibühler gab zu bedenken, dass Kinder unter drei Jahren nicht allein in öffentlichen Verkehrsmitteln fahren dürften. Auch die Abholung an der Bushaltestelle Leinstetten scheitere daran, dass die Erzieherinnen zu zweit im Kindergarten bleiben müssten.

Höhere Kosten würden aus seiner Sicht entstehen, sollten die sieben Kinder anstatt der Einrichtung in Leinstetten das gut ausgelastete Kinderhaus Dornhan besuchen. Dann würde in einzelnen Gruppen die Kapazität überschritten und eine zusätzliche Gruppe mit zwei Erzieherinnen etwa 80 000 Euro kosten.

Auch Armin Bronner hält es für nicht vertretbar, Dreijährige mit dem öffentlichen Bus fahren zu lassen und unterstützt "einen guten Kompromiss". Im Hinblick auf das familien- und kinderfreundliche Profil der Stadt tendierte Irmtraud Burkhardt zur Entlastung der Eltern. Als Erzieherin wisse sie, wie schwierig es sei, kleine Kinder mit dem ÖPNV fahren zu lassen.

Eine Probezeit mit Auswertung angeregt

Rainer Rais forderte gleiches Recht für alle. Ines Wößner fände die finanzielle Einbindung der Familien hilfreich. Roland Jerke schlug im Falle der Umsetzung eine Probezeit mit Überprüfung der Fahrgastzahlen vor. Auch Alois Schanz wollte sichergehen, dass der Kleinbus tatsächlich genutzt würde und nicht trotzdem noch "Elterntaxis" fahren. Dreimal wöchentlich gäbe es morgens für eine elterliche Begleitperson im Linienbus eine Rückfahrmöglichkeit mit dem Bürgerbus.

Negativ verliefen Rückfragen nach einem Zuschuss für den ländlichen Raum oder dem Einsatz des Bürgerbusses mit einem Elternteil am Steuer. Da sich das Gremium unter bestimmten Bedingungen kompromissbereit zeigte, formulierte Huber einen Beschlussvorschlag. Damit wurde die Verwaltung beauftragt, in einer weiteren Besprechung die Kostenbeteiligung der Eltern sowie alle offenen Fragen zu klären, die Vorschläge aus dem Ausschuss zu berücksichtigen und das Thema für den Gemeinderat aufzuarbeiten.