Auf sehr musikalische Weise und mit viel Klamauk unterhielt Sebastian Schnitzer Gäste im Bürgerzentrum in Mönchweiler mit einem Klavierkabarett. Dabei beschäftigte er sich mit der großen Frage des Lebens.
Eröffnet wurde der Abend mit schmissigem Rock’n’Roll, zu dem er mit der Erklärung von Synkopen in Musiktheorie einführte.
Das erste Lied beschäftigte sich mit der großen Frage des Lebens „Warum sind wir hier?“ und endete in einem „klischeebehafteten, aber fetten“ Musicalabschluss.
Freiluftkonzert mit Stechmückenschwärmen
Mit vollem Körpereinsatz berichtete Schnitzer gesanglich von einem Freiluftkonzert, bei dem er es mit Stechmückenschwärmen zu tun bekam, nur um am Ende für die Erschlagenen einen Trauermarsch zu spielen.
Schnitzer berichtete auch vom Stammtisch mit Freunden, die sich nach dem 40. Geburtstag wie in einem Quartettspiel mit Krankheiten zu überbieten suchten. Danach lud er zum Waldbaden ein, bei dem sich Gäste im Moos suhlen, frittierte Pfifferlinge im Baumrindenschiff essen und sich von einem Förster mit großen, harzigen Händen massieren lassen durften.
Zum großen Vergnügen des Publikums berichtete er von seiner Mitgliedschaft im deutschen Hundeweitwurf-Verein und vorhergehenden, unschöne Erfahrungen mit unangeleinten Vierbeinern.
In das Bermudadreieck des Baumarkts
Im Weiteren spekulierte Schnitzer darüber, warum der Boden vor Pissoirs in Männerklos immer klebrig ist und berichtete vom Klo als einzig verbliebenem Rückzugsort des Mannes, als dessen „Kraftort des Lebens und heiliger Keramikthron“.
Ebenso unterhaltsam waren musikalische Ausflüge in das Bermudadreieck des Baumarkts, die Schraubenabteilung oder Berichte aus dem Leben eines Barpianisten, der sich ob des seltsamen Gebarens von Gästen mit Teufelchen und Engelchen auf den Schultern herumplagen muss, die ihm etwas ins Ohr flüstern.
„Eltern sind Schweine, traue ihnen nicht mein Kind“ dichtete Schnitzer in einem Lied zu all den Lügen, welche einem von den Erziehungsberechtigten erzählt werden. Nur um dann mit flinken Fingern nach einer Melodie von Peter Alexander zu dichten „Die Kita wirds schon richten, die Kita machts schon gut, die Kita die macht alles was man selber nicht gern tut“.
Musikalisch berichtet er von seiner Kabelkiste
Grimassenschneidend brachte Schnitzer das Publikum mit dem Lied „Der perfekte Karton“ zum Lachen, bevor er musikalisch von seiner Kabelkiste berichtete, mit Versen wie „Man nennt mich auch den Kabelchecker – ich hab für jede Buchse einen Stecker“ oder „kommt es manchmal richtig hart, hab ich die Kabel auch für AV und Scart.“
Leicht abgeändert präsentierte er die Geschichte von den drei kleinen Schweinen, von denen eines sich eigentlich als Hund fühlte und deshalb als Schweinehund bezeichnet wurde. Durchaus nachvollziehbar war für manche Männer wohl seine eindrücklich beschriebene Angst vorm Discountermittelgang, der mit unwiderstehlichen Angeboten lockt.
Regenwurm wird unterschätzt
Sehr abstrus und melodiös war schließlich das Finale, bei dem Schnitzer mit Versen wie „Der Regenwurm wird von uns unterschätzt, während er im Untergrund die scharfen Messer wetzt“ vom bevorstehenden Angriff der Erdbewohner berichtete.
Die Zuschauer bedankten sich für den unterhaltsamen Abend mit viel Applaus und Beifallsrufen.