Auch bei einer Veranstaltung in Bad Rippoldsau-Schapbach wurde über den Umgang mit dem Wolf heftig gestritten. Dort hat der CDU-Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Calw/Freudenstadt, Klaus Mack, seine Haltung zum Raubtier erläutert.
Eine emotionale Diskussion zum Umgang mit dem Wolf gab es, als Klaus Mack (CDU) zu Besuch in Bad Rippoldsau-Schapbach war. Darüber berichtet das Büro Mack in einer Pressemitteilung.
Zu teuer, zu aufwendig, zu wenig sicher – die Kritik an den aktuellen Wolfschutzmaßnahmen von Zäunen bis Herdenhunden ist bei Landwirten, Weidetierhaltern und Jägern groß, heißt es darin. Auch bei jenen aus den Landkreisen Freudenstadt, Calw und Ortenau, die beim Diskussionsabend mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten ihren Unmut äußerten. Zur ersten kreisübergreifenden Veranstaltung der CDU-Ortsverbände Bad Rippoldsau-Schapbach und Oberwolfach sowie des CDU-Stadtverbands Wolfach sind gut 50 Teilnehmer gekommen.
Situation im Schwarzwald nicht vergleichbar mit der in Niedersachsen
In der Region hat es bereits Wolfsrisse gegeben. Bundesweit waren es laut Mitteilung im Jahr 2022 gut 4500 gerissene Tiere. Die Frage für die Anwesenden: Warum steht der Schutz des Wolfes über dem der Nutztiere? Noch ist die Situation im Schwarzwald nicht vergleichbar mit der in Bundesländern wie Niedersachsen, wo laut Mitteilung 40 Rudel gezählt werden. Doch gebeutelt von immer mehr bürokratischen Auflagen stand für eine Züchterin aus Oberwolfach an diesem Abend fest: „Reißt der Wolf eines unserer Tiere, geben wir den Betrieb auf.“
Ein Umstand, den der Abgeordnete Mack nicht zulassen will: „Mit jedem Weidebetrieb, der aufgibt, stirbt ein Stück Tradition. Ohne Ihre Arbeit, wachsen die Täler zu, verlieren wir an Artenvielfalt vor Ort und müssen schließlich viel Geld fürs Mähen aufwenden.“
Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht
Als zuständiger Berichterstatter seiner Fraktion im Bundestag fordert Mack die Aufnahme des Wolfs ins Jagdrecht. Das schaffe Rechtssicherheit zur Regulierung der Population. Sein Ansatz: Weniger Wölfe, weniger Risiko. „Es geht nicht darum, den Wolf auszurotten. Aber wir müssen die durch Wölfe verursachten Schäden auf ein verträgliches Maß reduzieren. Nur so schaffen wir ein gutes Miteinander von Mensch, Nutztier und Raubtier“, sagte Klaus Mack.
„Die Akzeptanz gegenüber dem Wolf ist vielerorts schon jetzt nicht mehr vorhanden“, betonte Mack. Seine Fraktion drängt daher, den Schutzstatus des Raubtiers auf EU-Ebene herabzusetzen. Dies eröffne den Mitgliedsländern größere Spielräume im Umgang mit dem Wolf.
Mack: „Landwirtschaft und Weidetierhalter sind die Leidtragenden“
Kritik äußern die Züchter daran, dass sie beweisen müssen, Schutzmaßnahmen ordnungsgemäß eingerichtet zu haben. „Dabei ist das Ausmähen eines Zauns, damit der Strom wie vorgeschrieben fließt, vor allem in Steillagen enorm aufwendig. Das sind Auflagen, die sich einer am Schreibtisch ausgedacht hat, die wir umsetzen müssen“, sagte ein Schafhalter.
Ein Kollege aus Freudenstadt hat auf einen Herdenschutzhund verzichtet: „Die schützen die Tiere vor allem und jedem und nachts mit viel Gebell. In einer touristischen Region geht das nicht“, warf er ein.
Mack sieht darin einen weiteren Punkt, dem Wolf klare Grenzen aufzuzeigen: „Trotz massiver Investitionen in Schutzmaßnahmen sind Landwirtschaft und Weidetierhalter die Leidtragenden der unkontrollierten Ausbreitung des Raubtiers“, sagte Mack.