Das Eliot Quartett mit Klanglabor-Initiator und Klarinettist Raphael Schenkel bot in der Alten Synagoge Klassik-Musikgenuss auf höchstem Niveau. Foto: Beyer

Die zweite Wochen-Hälfte des Klanglabors war spannend mit einer Jazz-Combo um Samuel Restle und einem ausverkauften Konzert, in dem auch die Schüler des Klanglabor-Projekts auftraten.

Hechingen - "Wolfgang feiert", unter diesem Titel stand das Musikfestival Klanglabor in diesem Jahr. Die zweite Hälfte der Woche war ebenfalls spannend mit einer Jazz-Combo um Samuel Restle, die begeistert vom Publikum gefeiert wurde, einem ausverkauften Konzert, in dem auch die Schüler des Klanglabor-Projekts auftragen, und am Samstag einem herausragenden Auftritt, in dem das höchst spielfreudige "Eliot Quartett" mit dem Rundfunksprecher Rudolf Guckelsberger und mit Klanglabor-Initiator und Klarinettist Raphaël Schenkel das Musikgenie hoch leben ließen.

"Wir hatten unheimlich tolle Wochen"

Gespielt wurden in der Alten Synagoge Perlen der Wiener Klassik aus der Feder von Mozart. Raphael Schenkel war die Freude anzumerken, als er bei der Begrüßung rückblickend sagte "wir hatten unheimlich tolle Wochen". Zum Aufakt zitierte Guckelsberger als Sprecher aus diversem Briefverkehr Mozarts, unter anderem aus einer Korrespondenz mit Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770-1840). Der sich ständig in Geldnöten befindliche Komponist erhoffte sich Unterstützung, die er auch bekam. Im Gegenzug komponierte er die "Preußischen Quartette", wovon das Dritte vom "Eliot Quartett" interpretiert wurde.

Die Musiker des Ensembles präsentierten sich dabei wie aus einem Guss. So bestachen etwa die kurzen geschlossenen Crescendi bei den Einsätzen. Mozarts Klarinettenkonzert A-Dur ist eines der ganz großen Meisterwerke für Kammermusiken mit Klarinettensolist. Und das ist ja das Metier des aus Jungingen stammenden Raphaël Schenkel. Klangfarbenreichtum pur und feinste Kantilenen sind Merkmale des Werks.

Spielerische Leichtigkeit

Bei seiner Interpretation hinterließ Schenkel den Eindruck einer spielerischen Leichtigkeit. Die Wirkung dieser Spielkunst: Erst nach einer kurzen Zeit der "Benommenheit" brandete brausender Beifall mit wiederholten Bravo-Rufen auf.

Bei Kaffee, Kuchen und Mozartkugeln erklang am Sonntagnachmittag gewissermaßen die Schlusskadenz vom Festival: Im Café Röcker wurden nochmals Werke von Mozart und Opern-Arrangements mit gleich drei Klarinettisten aufgeführt, und wiederum wurde die tönend bewegte Form literarisch von Guckelsberger als Rezitator umrahmt.