Großer Jubel: Der TV Unterhaugstett bleibt in der Faustball-Bundesliga. Foto: Kraushaar

Im letzten und alles entscheidenden Spiel der Süd-Staffel der Bundesliga haben sich die Faustballer des TV Unterhaugstett mit einem Sieg im Abstiegskracher in Waldrennach den Klassenerhalt gesichert.

Neubulach-Unterhaugstett - Der TV Unterhaugstett bleibt in der Faustball-Bundesliga. Im alles entscheidenden Duell beim punktgleichen TV Waldrennach gelang in der Abstiegsrunde dem Team von Trainer Alexander Bäuerle mit einem 5:0-Sieg der Klassenerhalt.

Das Ergebnis hört sich im ersten Moment deutlich an, war es jedoch nicht. Die ersten zwei Sätze gingen jeweils nach Rückstand in eine Verlängerung und wurden mit 12:10 Bällen gewonnen. Der dritte und vierte Satz war bis in die Hälfte der Spielzeit offen und im fünften Satz brachte eine hohe Eigenfehlerquote von Waldrennachs Schlagemann Markus Kraut – darunter drei Ausbälle in direkter Folge – dem TV Unterhaugstett einen 11:9-Satzgewinn zum 5:0-Endstand.TV Waldrennach – TV Unterhaugstett 0:5 (10:12, 10:12, 7:11, 6:11, 9:11).Das Kellerduell entwickelte sich von Beginn an zu einer Werbung für den Faustball. Hohes Tempo, gute Angriffsleistungen und viele, geradezu akrobatische Abwehraktionen prägten den Vergleich. Beide Mannschaften kämpften vor den knapp 300 Zuschauern um jeden Ball.

Gleich zweimal (beim Stand von 10:9 im ersten und 10:8 im zweiten Satz) verpassten es die Gastgeber, den Sack zuzumachen. In beiden Phasen hielt der TVU mit tollen Abwehrleistungen den Ball im Spiel und ermöglichte es Schlagmann Michael Ochner noch das Blatt zu wenden.

Der TV Unterhaugstett hatte überraschend mit Holger Bäuerle und Stefan Koch in der Abwehr begonnen, beim Stand von 7:7 kam Markus Katz für Bäuerle. Trainer Alexander Bäuerle setzte auf Erfahrung statt Jugend, einzig der starke Luca Egger blieb als Fingerzeichen für die nahe Zukunft als Mittelmann neben Michael Ochner und Robin Gensheimer im Spiel. "Die Alten haben die Situation verbockt, also mussten sie uns da auch wieder rausholen", stellte Bäuerle am Ende der Partie schmunzelnd fest.

Publikum ist begeistert

Auch TVW-Trainer Stefan Maier hatte früh mit Maxi Maier für Kai Ehrhardt umgestellt und Markus Kraut mit dem Hauptschlag neben Carsten Scheerer betraut. Kraut bot zwar – weitgehend als Alleinunterhalter im Angriff unterwegs – eine starke Leistung, hatte im Vergleich mit Michael Ochner jedoch die etwas höhere Eigenfehler Quote. Zudem fehlte ihm im entscheidenden Momenten das nötige Glück oder er scheiterte an den überragenden Abwehrleistungen. So beim möglichen Matchball zum 11:9, den Stefan Koch über Markus Katz und Robin Gensheimer – letzterer mit einem sensationellen Schlag von außerhalb des Spielfeldes – zurückbrachte und Michael Ohner den Ausgleich zum 10:10 ermöglichte. Das Publikum – nicht nur von Seiten der Gäste – war begeistert. Es verbreiteten eine tolle, aber jederzeit faire Stimmung. Der TV Waldrennach wurde einmal mehr dem Ruf, eine Faustballhochburg zu sein, vollauf gerecht. Das passende Bild dazu lieferte die Kulisse nach dem Abpfiff, als beide Mannschaften mit lange anhaltenden Beifall verabschiedet wurden.

"Wir haben die ersten zwei Sätze hergeschenkt", haderte TVW-Trainer Stefan Maier mit dem 0:3-Rückstand zur Pause. "Entscheidend wird sein, ob Michael Ohner das hohe Niveau durchhält", mutmaßte der Dennacher Ehrenvorsitzende Alfred Gerwig zu dem Zeitpunkt. Der TVU-Schlagmann kam gut aus der Pause, brachte sein Team beim Stand von 7:4 erstmals mit drei Bälle in Front. Davon erholte sich der TV Waldrennach nicht mehr. Den Ball zum 11:6 für den TVU donnerte Kraut – kaum zu sehen – unter der Leine durch.

Kein Kraut gewachsen

Im fünften Satz machte der TVU-Vorsitzende Stefan Koch nach starker Leistung beim Stand von 3:3 für den jungen Ricky Santo Platz. Begünstigt durch Waldrennacher Ausbälle und Punkte vom Duo Gensheimer/Ochner zog der TV Unterhaugstett auf 9:6 weg. Die Gastgeber gaben sich nicht geschlagen, Kraut schaffte zwar mit drei Punkten zum 9:9 noch den Ausgleich, gegen den spektakulären Punkt zum 11:9-Endstand war jedoch kein Kraut gewachsen.