Freuen sich über den Baubeginn (von links): Daniel Mignat (Projektleiter Sweco), Florian Haag (Abteilungsleiter Stadtentwässerung der ENRW), Holger Hüneke (Technischer Geschäftsführer ENRW), Christian Ruf (Oberbürgermeister Stadt Rottweil), Marcus Türk (Bürgermeister Villingendorf) und Felix Hezel (Bürgermeister Dietingen). Foto: ENRW

Mit dem Spatenstich fiel am Dienstag der offizielle Startschuss für die Erweiterung der Rottweiler Kläranlage.

Der Anschluss der beiden Gemeinden Villingendorf und Dietingen an die Kläranlage Rottweil ist bereits seit einigen Jahren Beschluss. Mit der Erweiterung der Kläranlage, welche vom ENRW Eigenbetrieb Stadtentwässerung betrieben wird, geht das Projekt nun in die finale Phase.

 

Vertreter der ENRW, der Stadt Rottweil, der Gemeinden Villingendorf und Dietingen sowie der beteiligten Baufirmen kamen vor Ort zusammen, um diesen wichtigen Meilenstein zu markieren, schreibt die ENRW in ihrer Pressemitteilung. „Dieses Projekt begleitet mich schon viele Jahre. Es ist schön, dass es jetzt endlich losgeht“, freute sich Florian Haag, Abteilungsleiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung der ENRW.

Investitionen

An der Kläranlage werden in den kommenden Monaten parallel zum Abwasserreinigungsbetrieb bauliche Anpassungen mit einem Investitionsvolumen von über drei Millionen Euro vorgenommen.

Um das durch den Anschluss der beiden Gemeinden um etwa 15 Prozent gestiegene Abwasservolumen und die erhöhte Reinigungsleistung zu bewältigen, müssen insbesondere die hydraulischen Anlagen angepasst werden. „Wir erweitern außerdem den Zulauf, richten neue Messstellen ein und vergrößern die Leitungen“, erklärte Florian Haag.

Die Gemeinden Villingendorf und Dietingen profitieren durch den Anschluss nicht nur von einer besseren Abwasserreinigung, sondern auch von einer erhöhten Betriebssicherheit.

Neues Verfahren

Die aufwendigste bauliche Erweiterung stellt die neue Prozesswasserbehandlung mit einem Reaktor und einem neuen Betriebsgebäude dar. Hier wird das sogenannte Prozesswasser künftig vorgereinigt. Dabei handelt es sich um das Restwasser aus dem Klärschlamm, welcher im Faulturm zur Energiegewinnung verwertet wird.

Hierfür kommt ein neues, effizientes Verfahren mit speziellen Bakterien zum Einsatz. Der Reinigungsaufwand im Klärprozess wird dadurch deutlich reduziert.

Im Zuge des Anschlusses werden die Kläranlagen der Gemeinden Villingendorf und Dietingen stillgelegt und in Pumpwerke umgewandelt, die das Abwasser künftig nach Rottweil leiten.

Voraussichtlich ab Herbst 2025 oder Anfang 2026 könne dann die schrittweise Übernahme des Abwassers der Gemeinden Villingendorf und Dietingen erfolgen, so die ENRW.