Vor Ort an der Kläranlage waren Markus Huber (von links), Roland Wößner und Matthias Sattelberger. Foto: Kopf

Umwelt: Matthias Sattelberger ist seit dem 1. September beim Abwasserzweckverband Unteres Glattal

Früher an später denken – nach diesem Motto handelt auch der Abwasserzweckverband Unteres Glattal und hat mit Matthias Sattelberger einen neuen Klärwärter eingestellt. Er soll in den kommenden Jahren die Nachfolge von Roland Wößner antreten.

Sulz-Glatt. Das Wetter am Mittwochmorgen war eher trist. Nieselregen und viele graue Wolken.Dafür strahlte Dornhans Bürgermeister Markus Huber, der auch Vorsitzender des Abwasserzweckverbands Unteres Glattal ist. An der Kläranlage in Glatt stellte er den neuen Mitarbeiter Matthias Sattelberger vor.

Mutiger Quereinstieg

Dieser kommt aus Dettingen und ist gelernter Zerspanungsmechaniker. Ganz bewusst hat er sich nun für diesen langfristigen Schritt entschieden und wagt damit den Quereinstieg in diese Branche.

Der aktuelle Abwassermeister Roland Wößner ist bereits seit 41 Jahren im Amt. Kurz- bis mittelfristig muss hier also eine Nachfolge geschaffen werden. "Herr Wößner liebäugelt verständlicherweise mit dem Ruhestand. Wir haben daher eine Stelle ausgeschrieben und Herr Sattelberger zum 1. September eingestellt", erläutert Huber den Vorgang.

Einarbeitung hat begonnen

Nun heißt es für Sattelberger sich Stück für Stück einzuarbeiten. "Er soll das Rüstzeug erlernen, um später einmal der Hauptverantwortliche zu sein", erklärt Huber. Neben viel praktischer Arbeit und dem über die Schulter schauen beim mehr als erfahrenen Wößner, stehen auch theoretische Schulungen und Fortbildungen an.

Die Kläranlage in Glatt ist aktuell für circa 10 500 Haushalte zuständig. Die Kapazitätsgrenze liegt bei gut 11 500 Haushalten. Der Abwasserzweckverband Unteres Glattal umfasst Sulz, Dornhan, Horb und Loßburg. Markus Hieber ist der erste Vorsitzende, der Sulzer Bürgermeister Gerd Hieber sein Stellvertreter.

Erneuerungen geplant

In naher Zukunft stehen Baumaßnahmen an der Kläranlage in Glatt an. Die Elektrotechnik muss komplett erneuert werden und auch sonst ist eine Ertüchtigung notwendig. Dies ist dann zugleich ein Vorgriff auf geplante Bestimmungen des Landes. "Dabei geht es um den Phosphatanteil im Wasser, der zukünftig noch geringer sein soll", berichtet Huber. Eine Förderung für die Arbeiten ist bereits genehmigt. Roland Wößner findet: "Es ist ideal, dass Herr Sattelberger das dann auch live mitbekommt".

Wie Markus Huber vor Ort durchklingen lässt, ist es grundsätzlich nicht einfach, Mitarbeiter in diesem Bereich zu finden. Eine Kläranlage muss schließlich 365 Tage im Jahr mit hoher Qualität laufen und sollte daher immer im Blick gehalten werden. Auch nachts muss sich immer ein Kollege in Bereitschaft befinden, falls Ereignisse wie Unwetter oder auch Brände auftreten. "Man muss sehr verantwortungsvoll handeln und braucht auch gute handwerkliche Fähigkeiten", sagt Huber über die Anforderungen an die Position in der Kläranlage.

Sattelberger ist gut gestartet und freut sich auf seine Ausbildung an der Seite von Roland Wößner, der auf jeden Fall gebührend verabschiedet werden soll, wenn er in den Ruhestand geht. Und wenn Sattelberger dann auch über 40 Jahre tätig ist, kann man sich bis zur nächsten Nachfolgersuche auch wieder Zeit lassen.