Das künftige Nachklärbecken soll ein Fassungsvermögen von 1950 Kubikmeter haben und bis zu acht Meter in die Tiefe gehen, verrät Ingenieur Eckart Stetter. Mit diesem ersten Neubau wird die Kläranlage ihr Gesicht bis 2027 grundlegend verändern.
Anfang November hatte eine gutgelaunte Gruppe aus dem Regierungspräsidium, dem Zweckverband Oberes Mühlbachtal, Verwaltung und Baufirma die Schaufel in die Hand genommen.
Mittlerweile befindet sich auf der Fläche, wo symbolisch der Spatenstich zu Erweiterung der Kläranlage in Bergfelden stattfand, etwas Neues. Groß und kreisrund fügt es sich in die Landschaft ein.
23 Meter im Durchmesser
Doch um was handelt es sich bei dem Objekt genau? Unsere Redaktion hat bei Eckart Stetter nachgefragt, der mit seinem Empfinger Ingenieurbüro an den Erweiterungsmaßnahmen beteiligt ist.
„Derzeit wird das neue Nachklärbecken gebaut“, erklärt der Ingenieur. Das Becken habe einen Innendurchmesser von 23 Meter und sei an seiner tiefsten Stelle rund acht Meter tief.Die Oberfläche beträgt etwa 410 Quadratmeter, so dass es ein Gesamtvolumen von gut 1950 Kubikmeter fassen kann.
Es wird weiter gegraben
„Bislang wurden die Verbaudielen zur Stabilisierung der Baugrube eingebracht und die zweite Aushubtiefe erreicht“, geht Stetter auf die metallenen und teilweise schon leicht rostenden Metallstücke ein, welche die runde Grube begrenzen.
Als nächster Schritt werde ein oberer Betongurt erstellt, welche die Verbaudielen stabilisiert. Im Anschluss daran erfolge der weitere Aushub bis zur Baugrubensohle.
Ist alles noch dicht?
„Dort wird nochmals ein unterer Betongurt für die Stabilisierung des Verbaus erstellt“, beschreibt er das weitere Vorgehen. Danach müssen noch ein paar Rohrleitungen unter der Sohle des künftigen Beckens verlegt werden. In diesem Zeitraum werde das eigentliche Becken aller Voraussicht geschalt, bewehrt und betoniert werden.
„Nach Abschluss der Betonierarbeiten erfolgt noch eine Dichtigkeitsprobe, bevor die Verbaudielen gezogen und die Baugrube wieder verfüllt wird“, geht Stetter auf das weitere Prozedere ein.
Vieles wird neu gebaut
Nach Fertigstellung des Beckens werde dann noch eine Edelstahlabdeckung auf der Beckenkrone montiert und der Nachklärbeckenräumer installiert werden, beschreibt er den letzten Schliff am Becken.
Mit der Erweiterung wird die Kläranlage ihr jetziges Gesicht grundlegend verändern. Denn von der bisherigen Anlage werde quasi nur noch das Schlammentwässerungsgebäude sowie der -silo vorhanden sei. Die restlichen Objekte im Zuge der Erweiterung würden alle neu errichtet.
Kapazitäten für 11 840 Einwohner
Dass dies notwendig ist, hatte auch Stefan Hammer, Verbandsvorsitzender des Zweckverbands, erklärt „In der zweiten Hälfte der 1970er-Jahre errichtet, hat die Anlage ein respektables Alter“, zollte der Bürgermeister von Vöhringen dem bisherigen Lebensalter Respekt.
Damals für 6000 Einwohner konzipiert, ziele die Erweiterung auf 11 840 Einwohnerwerte ab. Durch eine technische Aufrüstung könne sogar noch das Regionale Gewerbegebiet von Sulz angeschlossen werden.
Die Gebühren steigen
Die Erweiterung der Kläranlage kostet rund 10,15 Millionen Euro. Das Regierungspräsidium hat eine Gesamtfördersumme von 5,2 Millionen Euro bereitgestellt, die restlichen Kosten von etwa fünf Millionen Euro sind durch den Zweckverband aufzubringen.
So hat der Sulzer Gemeinderat etwa ab 1. Januar eine Erhöhung der Schmutzwassergebühr um 89 Cent oder 32 Prozent beschlossen.
„Ganz fertig werden wir wahrscheinlich 2027 sein“, blickt Ingenieur Stetter nach vorne.