Bei der Kläranlage im Aichhalder Loch müssen die beiden Klärschlammbecken saniert werden. Foto: Herzog

Bei der Kläranlage Aichhalden müssen in diesem Jahr zwei Klärschlammbecken saniert werden. Hierfür fallen Kosten von rund 175 000 Euro an.

„An einer Kläranlage hört die Sanierung nie auf“: Mit diesem aussagekräftigen Satz führte Bürgermeister Michael Lehrer in der Sitzung des Gemeinderats ins Thema ein, um dann Kämmerer Philipp Stahl den Sachvortrag zu überlassen.

 

Ihm zufolge wurden die beiden aus den 1970er Jahren gebauten Klärbecken beim Umbau der Kläranlage im „Aichhalder Loch“ vor mehr als 20 Jahren in Klärschlammbecken umfunktioniert. Damals seien die Betonbecken mit mineralischem Belag neu ausgekleidet und umschlossen worden. In den Becken werde Klärschlamm gelagert und durch Absetzung schrittweise Wasser entzogen. Anschließend werde der abgesetzte Schlamm durch eine Presse komprimiert und abgefahren, schilderte der Kämmerer die Vorgänge.

Material abgeplatzt

Nach mehr als zwei Jahrzehnte sähen die Becken nicht mehr so gut aus, nachdem Risse im Beton entstanden seien und Material abplatze. Dadurch könne eine geringe Menge Wasser in die Behälter gelangen. „Die Substanz der Bauwerke wird durch eindringendes Wasser zunehmend schlechter, wodurch im Trocknungsprozess Schadstoffe ins Erdreich abgegeben werden können“, beschrieb Stahl die Problematik, die eine Sanierung erforderlich macht.

Hierfür stünden zwei Möglichkeiten zur Auswahl. Zum einen eine spezielle, robuste, widerstandsfähige und pflegeleichte Beschichtung auf Keramikbasis auf der Beckeninnenfläche. Damit die Beschichtung hafte, müsse die Oberfläche angeraut werden.

Aufgrund des schlechten Zustands der Becken könne dies jedoch zu weiteren Schäden führen. „Die Beschichtung ist teuer und es muss mit Mehrkosten durch die Schadstellenreparatur gerechnet werden. Deshalb spricht sich die Verwaltung für Variante zwei aus“, lautete die Empfehlung des Kämmerers.

Baustart Ende Mai geplant

Diese sehe eine Bauwerkssanierung der kompletten Becken vor, bei der der Innenraum der Becken und die Betonaußenwand bis 0,5 Meter unter die Erde mineralisch mit einem Spritzmörtel ausgekleidet werde. Dadurch verbessere sich die Substanz deutlich, da bestehende Risse im Beton verpresst und Aufplatzungen großflächig erneuert würden, erläuterte Stahl.

Beide Klärschlammbecken gleichzeitig zu sanieren, funktioniere allerdings nicht, weil sie nicht gleichzeitig geleert werden könnten.

Ein Baustart sei ab Ende Mai, Anfang Juni vorgesehen, die Arbeiten dauerten rund drei Wochen. Sobald ein Becken saniert sei, könne dann mit dem zweiten begonnen werden.

Von der Firma Stumpp aus Balingen liege ein Angebot für die Sanierung eines Beckens von 86 800 Euro vor, gab der Kämmerer bekannt.

Fünf Jahre Garantie

Uwe Scheerer wollte wissen, ob es keine weiteren Firmen gäbe, die so etwas sanierten. Laut Stahl gibt es die, „aber die Firma Stumpp ist in dieser Sache äußerst zuverlässig und andere Unternehmen sind nicht preiswerter“, verbürgte er sich.

Manfred Moosmann erkundigte sich nach der Garantiezeit, die nach Auskunft des Kämmerers bei fünf Jahren liegt. Er geht aber von einer Haltbarkeit von mindestens 20 Jahren aus.

Einstimmig vergab das Ratsgremium den Sanierungsauftrag an die Firma Stumpp.