In der Kita Klösterle wird die Krippengruppe in eine altersgemischte Gruppe umgewandelt. (Archivbild) Foto: Eveline Kern

Für beide Kindergärten in Bad Rippoldsau-Schapbach steigt der Bedarf nach Plätzen für Kinder unter drei Jahren.

Für die beiden Einrichtungen hat der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung die Änderung der Betriebserlaubnis beschlossen.

 

In der Kita Klösterle in Bad Rippoldsau wird die Krippengruppe ab einem Jahr in eine altersgemischte Gruppe umgewandelt. Dadurch besteht keine Möglichkeit mehr, einjährige Kinder aufzunehmen. Eine Anfrage dafür konnte kurzfristig für das kommende Kindergartenjahr durch eine Tagesmutter positiv beschieden werden.

In der Schapbacher Kita St. Cyriak wird die Regelgruppe in eine altersgemischte Gruppe ab zwei Jahren umgewandelt. Dadurch reduziert sich die Anzahl der Plätze um sechs. Der Ruheraum kann gemeinsam genutzt werden. Die zusätzlichen jährlichen Personalkosten beziffern sich bei beiden Kindergärten auf je rund 31 500 Euro. Unter Berücksichtigung der kirchlichen Beteiligung muss die Gemeinde mit Mehrkosten in Höhe von etwa 56 000 Euro im Jahr rechnen.

Bedarf steigt wohl weiter

„Die hohe Zahl der Anfragen sprengt die aktuelle Betriebserlaubnis,“ stellte Elvira Gaus, Kindergartengeschäftsführung der Verrechnungsstelle Villingen, fest. In beiden Kitas hätten je sechs Kinder nicht aufgenommen werden können. Möglicherweise erhöht sich diese Zahl noch um unterjährige Anmeldungen.

Da bekanntlich ein Rechtsanspruch auf einen Kindergartenplatz ab einem Jahr besteht, wurde nach Lösungen gesucht. Nachdem die baulichen Voraussetzungen laut Gaus vorhanden sind, wurde in Abstimmung mit den Behörden die Option der Änderung der Betriebserlaubnis genutzt. Darauf ausruhen kann sich die Gemeinde aber nicht. „Es ist damit zu rechnen, dass der Bedarf weiter steigt,“ so Gaus.

Die höheren Kosten werden laut Christian Pfundheller, Zentrale Dienste und Finanzen, als überplanmäßige Ausgaben im Haushalt 2025 abgebildet. Petra Schoch (FWV) erkundigte sich, ob dies eine Gebührenerhöhung bedeute und schob nach, dass manche Eltern sich das kaum noch leisten können. Bruno Armbruster (CDU) schloss sich dieser Meinung an und sagte, dass die Kosten sowohl den Eltern als auch der Gemeinde davonlaufen.

Kurt Schmieder (CDU) merkte an, dass die Gemeinde bereits sehr viel tue. Gaus bestätigte, dass explizit die Gebühren für Plätze für Kinder unter drei Jahren sehr moderat im Vergleich zu anderen Kommunen gestaltet sind. „Oft wird ein doppelter Satz verlangt, weil die Kinder auch zwei Plätze in Anspruch nehmen,“ so Gaus. Ihr sei jedoch ebenso klar, welche finanzielle Belastung dies für die Eltern darstelle.