Wenn alles gut läuft, können die beiden neuen Gruppen im Stadtteil Otterbach bereits im Februar 2027 einziehen.
Der bisherige Kindergarten St. Franziskus in Otterbach wird abgerissen und neu gebaut. Dadurch soll künftig Raum für zwei Kindergartengruppen mit jeweils 25 Plätzen geschaffen werden. Bisher gab es dort nur eine.
Architekt Stefan Mattes vom Architekturbüro Tanneberg/Haas/Mattes aus Binzen stellte seinen Entwurf im Kultur-, Sport- und Verwaltungsausschuss vor und erläuterte seine Überlegungen dazu.
Zwei Varianten liegen vor: ein eingeschossiger Neubau, der mit geschätzten Gesamtkosten von rund 2,4 Millionen Euro insgesamt etwas günstiger käme als die zweigeschossige Variante, die mit geschätzten knapp 2,6 Millionen Euro zu Buche schlagen würde.
In diesen Kosten, von denen für die Stadt Weil rund 2,2 beziehungsweise 2,3 Millionen Euro fällig würden, sind die Kosten für Einbau-Ausstattungen wie Küche und Einbauschränke in den Gruppenräumen bereits enthalten, hieß es.
In Vorgesprächen mit dem Träger, der römisch-katholischen Kirchengemeinde, und den Verantwortlichen bei der Stadt Weil am Rhein habe sich die zweigeschossige Variante als Favorit herausgestellt.
Zweigeschossige Variante bietet mehr Raum
Der Außenbereich würde dieser zufolge etwas großzügiger ausfallen als bei der eingeschossigen Variante, ein schöner, alter Kastanienbaum im Hof könnte erhalten werden. Beim Bau denke er an Holz-Element-Bauweise, so Mattes. Diese habe sich bei vergleichbaren Gebäuden bewährt.
„Die zweigeschossige Variante hat in jeder Hinsicht mehr Raum“, stellte Hauptamtsleiterin Annette Huber heraus, dass es mitnichten nur um den Kastanienbaum gehe.
Dem Personal etwas bieten
Gerade im Hinblick auf die Gewinnung von Fachkräften sei es sehr wichtig, auch für das Kindergartenpersonal ausreichend Räume zur Verfügung zu stellen. In dieser Hinsicht liege die vorliegende Planung sehr eng am durch die KVJS vorgegebenen Raumprogramm für Kindergärten, fügte sie hinzu.
Schneller Bau ist Wunsch der Stadt
Die von der Stadt Weil gewünschte Zeitplanung ist ambitioniert. Schon im Februar 2027 soll die neue Kita nach ihrem Wunsch in Betrieb gehen. Noch im laufenden Jahr soll der Bauantrag gestellt werden.
„Das hängt davon ab, ob die Mittel da sind“, dämpfte Mattes ein wenig die Erwartungen. Es könnte sonst eventuell auch auf einen etwas späteren Bezugstermin im ersten Quartal 2027 hinauslaufen.
Heidi Jakob-Frey (UFW) fragte, wie denn das Gebäude geheizt werde. Der Neubau werde mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe, einer Fußbodenheizung sowie einem Be- und Entlüftungssystem versehen, führte Architekt Mattes aus, der bereits auch Kindergärten und Kindergartenerweiterungen in Binzen und im Weiler Stadtteil Friedlingen geplant und umgesetzt hat.
Kosten könnten noch niedriger werden
Die vorgeschriebene PV-Anlage auf dem Dach könnte eventuell durch einen Investor übernommen werden, was sich positiv auf die Kosten auswirken würde, ergänzte er.
Einstimmig gab der Ausschuss grünes Licht für die Weiterplanung der vom Träger und der Stadt befürworteten zweigeschossigen Variante und empfahl dem Gemeinderat, der kommende Woche tagt, die Zustimmung zu einer Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 2,5 Millionen Euro.
Diese Summe könne durch Verpflichtungsermächtigungen gedeckt werden, die nach Rücksprache mit den Fachämtern 2025 nicht benötigt werden: Erwerb von Grundstücken (500 000 Euro), Radweg Heldelinger Straße bis A5-Brücke (1,8 Millionen Euro) und Bushaltestellen (300 000).
Die Frage nach der Religion
Ob die Konfession bei der Platzvergabe eine Rolle spiele, fragte Ulrike Fröhlich (Grüne) und hakte, nachdem Hauptamtsleiterin Annette Huber das verneint hatte, noch einmal nach: Ob auch Kinder aufgenommen würden, deren Eltern keiner Kirche angehören?
Der Besuch der katholischen Kindergärten in Weil am Rhein stehe allen Kindern offen. Katholische Kinder seien dort in der Minderheit, informierte Nicole Mouttet-Ebner, Geschäftsführerin der katholischen Kindergärten in Weil am Rhein, die ebenfalls in der Ausschusssitzung zu Gast war. Das Miteinander sei von großer Toleranz geprägt.