Mitarbeiter des Bohrtechnikunternehmens Goller untersuchen den Untergrund auf dem Grundstück, wo die neue Kita Wolfswiesen geplant ist. Foto: Tröger

Erst Lehm, dann Muschelkalk und Buntsandstein: So sieht der Boden bis in eine Tiefe von 140 Metern beim Kindergarten Wolfswiesen aus. Am Standort, wo die Kita neu gebaut werden soll, fand nun eine Erkundungsbohrung statt.

Gechingen - Laut Baubeschluss des Gechinger Gemeinderats wird die neue Kita Wolfswiesen per Erdwärme beheizt. Dafür wurde Ende vergangener Woche am Baugrundstück unterhalb des Friedhofs die Erkundungsbohrung durchgeführt und eine erste Sonde gesetzt.

 

Damit konnte zum einen die Geländebeschaffenheit durch die entnommenen Bohrkerne erkundet werden. Zum anderen werden mit einer in Kürze durchzuführenden weiteren Prüfung, einem sogenannten "Thermal Response" (Englisch für "thermische Antwort") die für die Wärmegewinnung wichtigen Parameter bestimmt und daraus dann die Anzahl der tatsächlich benötigten Erdsonden für die Wärmeversorgung des neuen Kita-Gebäudes ermittelt. Dieser Test wird in Kürze gemacht, sobald das Zement-Bentonit-Gemisch, mit dem die erste Sonde im Bohrloch fixiert wurde, ausgehärtet ist. Der Test wird voraussichtlich drei Tage in Anspruch nehmen.

Bisher ist ein Sondenfeld mit acht Sonden vorgesehen, es könnten jedoch auch sieben ausreichen oder neun gebraucht werden, je nachdem, wie die Ergebnisse des "Thermal Response" ausfallen, wie Florian Schwinghammer von der federführenden Firma "tewag Technologie – Erdwärmeanlagen – Umweltschutz GmbH" aus Starzach erklärte.

Gebohrt wurde von den Mitarbeitern der Firma Goller Bohrtechnik aus Kirchentellinsfurt bis in eine Tiefe von 140 Metern. Anhand von fast 200 entnommenen Bohrkernen zeigte Schwinghammer die Beschaffenheit des Bodens von der Oberfläche bis ganz hinunter auf: "Zunächst haben wir als obere Erdschicht Lehm, dann Muschelkalk und zuletzt Buntsandstein." Also kein Anhydrit beziehungsweise Gipskeuper, der bei Kontakt mit Wasser aufquillt und dadurch Schäden an Gebäuden verursachen kann. Darüber zeigte sich auch Bürgermeister Jens Häußler erfreut, der sich an der Bohrstelle informierte.

"In etwa 110 Metern Tiefe sind wir auf eine Grundwasserschicht gestoßen, die allerdings nicht sehr ergiebig ist", sagte Schwinghammer. Trotzdem sei das vorhandene Wasser für die vorgesehene Wärmegewinnung von Vorteil, da es im Vergleich zum reinen Gestein die deutlich bessere Wärmeleitfähigkeit hat.