...den Gruppenraum... Foto: Stadt Albstadt

Viele gute Nachrichten hat sie in den Ausschuss für Soziales, Kultur, Schulen und Sport mitgebracht – und eine gute mitgenommen: Petra Götz von der Kita Schalksburg in Burgfelden.

Albstadt-Burgfelden - Seit 43 Jahren ist Petra Götz Erzieherin, seit 36 Jahren Leiterin der "Kindertageseinrichtung Schalksburg" in Burgfelden, Albstadts höchstgelegenem Stadtteil, in dem auf 289 Einwohner 23 Kita-Plätze kommen, wobei Kinder unter drei Jahren zwei Plätze belegen. Derzeit kommen sechs Kinder aus Burgfelden, drei aus Ebingen, zwei aus Pfeffingen, ein Kind aus Tailfingen und eines aus Margrethausen.

Warum es so viele Auswärtige in den nicht gerade zentralsten Stadtteil zieht, machte der Vortrag von Petra Götz im Ausschuss für Soziales, Kultur, Schulen und Sport deutlich: die dörfliche Idylle und die Natur rund um die Kita gehören zur Spielwiese der Kinder, die Kooperation mit den Vereinen und die Einbindung in kirchliche Veranstaltungen trägt zum Erlebnischarakter bei. "Wir sind umgeben von Wiesen und Wald, können bei der Heuernte zuschauen", so die Leiterin. "Direkt neben unserem Außenspielbereich ist eine Pferdekoppel, und die Kinder erleben den achtsamen Umgang mit Pflanzen und Tieren." Das einzige, was in Burgfelden fehle: ein richtiger Schlittenhügel. Oberbürgermeister Klaus Konzelmann kommentierte keck: "Dann wären Sie ja noch weiter oben."

Übergang in die Schule leicht gemacht

Zudem ist die Kita ein "Bildungshaus drei bis zehn": Schüler der Eyachquell-Grundschule und Kinder des Kindergartens an der Eyach in Pfeffingen pflegen mit den Kita-Kindern gemeinsame Aktionen in den Bereichen Sport, Technik, Natur und Kunst, die Schüler lesen ihnen vor – und alle lernen voneinander. Das gehöre zu den Alleinstellungsmerkmalen, betonte Götz, und es erleichtere den Übergang in die Schule.

"Du bist mir wichtig" lautet das Leitbild der Kita, das Petra Götz erläuterte: "Wir gehen speziell auf jedes Kind ein, nehmen seine Bedürfnisse ernst, fördern alle Kinder ganzheitlich, um ihre Stärken zu entdecken und zu entfalten", was etwa im "Freispiel" passiere, bei dem alle das tun dürften, was ihnen am meisten Spaß macht, was sie am besten können. Gemeinsam bauen die Kinder Bienenhotels, backen im Backhaus mit dem Förderverein Burgfelden, feiern jährlich ein Laternenfest mit dem Schwäbischen Albverein, dürfen ab und an ihre Großeltern einladen, haben Weihnachten im Stall der Familie Roth auf dem Zitterhof gefeiert und sich über Kometen informiert. Die "Schdoale Gratzer" hätten die Kinder zum Adventszauber eingeladen, die Feuerwehr zu einer Übung, um sie mit Uniformen und Atemschutzmasken vertraut zu machen, und der Turnverein zu einer Feier.

"Die Eltern sind meist vollzählig anwesend"

Ein Übriges tue die Immobilie, machte Götz deutlich: der "wunderschöne Außenbereich mit schattenspenden Bäumen, ein lichtdurchfluteter Gruppenraum, ein Bewegungsraum, ein Künstleratelier", ein Besprechungszimmer und die täglich genutzte Küche mit kindgerechtem Arbeitsplatz, wo die Kinder selbst schnippeln können. Froh ist die Leiterin darüber, dass die Eltern "bei Elternabenden meist vollzählig anwesend sind".

"Der Ortsvorsteher hat Tränen in den Augen", kommentierte Klaus Konzelmann scherzhaft den Vortrag über das Idyll, das Petra Götz gezeichnet hatte. Nachfragen hatten die Stadträte dennoch, etwa nach der Sprachförderung, die laut Götz in den Alltag integriert und spielerisch mit allen Kindern umgesetzt wird – nicht nur mit den Dreien, die eine Migrationsgeschichte haben.

Spezialisiert auf traumatisierte Kinder

Das Team um die Leiterin mit Sozialpädagogin Andrea Martinek, den Erzieherinnen Genevieve D’Onofro Lemaire und Saya Rother, Sabine Schroeder-Sobecki und der pädagogischen Zusatzkraft Stephanie Ringwald hat zudem Verstärkung durch Andrea Mönch, die eine Ausbildung zum Umgang mit traumatisierten Kindern und darin auch Erfolg habe, wie Götz betonte.

Nach so vielen guten Nachrichten durfte Petra Götz selbst eine mit in die Kita nehmen, deren Logo 2004 der damals sechsjährige Nils gemalt habe, der zurzeit seinen Master in Maschinenbau mache: Im Frühjahr bekommt das Haus einen neuen Anstrich – und die Farbe dürfen die Erzieherinnen selbst aussuchen.

 Die Kita Schalksburg bietet eine Regelgruppe, montags, mittwochs und donnerstags von 7.30 bis 11.30 und von 13.30 bis 16 Uhr, dienstags von 7.30 bis 12.30 und von 13.30 bis 16 Uhr, freitags von 7.30 bis 11.30 Uhr. Die Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten ist montags bis donnerstags von 7.30 bis 14 Uhr und freitags von 7 bis 13.30 Uhr offen.