Die Südost-Ansicht der Stadtkäfer II. Foto: Stadtverwaltung

Die Nachricht, ob es Geld aus dem Ausgleichsstock des Landkreises gibt, gibt es erst Ende Juli. Die Planung für das Gebäude der Stadtkäfer II ist jedoch schon weit fortgeschritten. Auch die Kostenschätzung: Knapp 5,75 Millionen Euro sind im Moment veranschlagt.

Bad Dürrheim - Noch hat die neue Kita keinen eigenen Namen und läuft daher unter dem Arbeitstitel Stadtkäfer II. Der Bauplatz für das Gebäude ist südwestlich, quer zum bestehenden Gebäude der Stadtkäfer, und die Architektur ist nahezu identisch. Doch bei der Innenaufteilung gibt es einig Unterschiede.

Die Zuzüge und die Geburtenstatistik zeigen auf der einen Seite, dass mehr Kinder nach Bad Dürrheim kommen, auf der anderen Seite steht die gesetzliche Verpflichtung zur Betreuung der Jüngsten in unserer Gesellschaft. So finden in dem neuen Gebäude vier Gruppen Platz. Vorgesehen sind derzeit zwei Ü3-Ganztagsgruppen mit je 20 Plätzen und zwei gemischte Ü3-Gruppen, so dass insgesamt 90 Ü3-Plätze entstehen – es kann aber noch umstrukturiert werden.

Der Neubau, so die Konzeption, wird auf den Bedarf der Ganztagesbetreuung angepasst. Vorgesehen sind zwei Gruppenräume unten und zwei im ersten Obergeschoss. Aufgrund der Nord-Süd-Ausrichtung befinden sich die Gruppenräume alle an der südlichen Giebelseite. Das Gebäude verläuft Trapezförmig von Nord nach Süd und öffnet sich an der südlichen Giebelseite mit großen Fensterfronten.

Aufteilung im neuen Gebäude

Im Erdgeschoss schließen sich im Innern von diesen südlich gelegenen Räumen nach Norden hin beispielsweise eine Schlafraum an, eine überdachte Außenspielfläche, eine Mensa, die sich gleichzeitig mit einer weiteren Fläche zum Bewegungsraum umfunktionieren lässt, Toiletten sowie ein großer Garderobenbereich.

Im Obergeschoss liegen die Gruppenräume ebenfalls auf der Südseite, dort schließen sich an ein Aufenthaltsraum für das Personal wie auch ein Leitungsbüro, ebenfalls ein Essensraum und eine Dachterrasse. Zusätzlich gibt es einen Steg als Verbindung zum Gebäude Stadtkäfer, des Weiteren einen Aufzug. Für den Baugrund nimmt mal als Vorlage die Untersuchung für das Gebäude Stadtkäfer, das Ingenieurbüro sah damals ein geringes Risiko der Senkung, notwendig sie jedoch eine Gründung mit bis 2,2 Metern Tiefe.

Städtebaulichen Konzeption fortgesetzt

In der städtebaulichen Konzeption führt das neue Gebäude die Architektur des bestehenden Stadtkäferbaus weiter und bekommt auch farbige "Mikadostäbe" als Fassadenelemente. In der Technik wird das Gebäude wieder auf dem neuesten Stand sein, allerdings verzichtete man auf einen Eisspeicher, wie er beim ersten Gebäude eingebaut wurde. Und das war den Gemeinderäten bei der Präsentation nicht ganz klar, warum das so ist. Auch könne man nicht an die Stadtkäfer ankoppeln. Es bekommt Heiz- und Kühlsegel im Innern, die in Summe gleichzeitig als Akustikdecke dienen und natürlich auch wieder eine Photovoltaikanlage, mit denen Akkus, die im Gebäude eingebaut sind, geladen werden. Eine Wärmepumpe soll das warme Wasser erzeugen.

Unklarheit beim Eisspeicher

Es gab mehrere Nachfragen, warum man hier zum einen nicht wieder einen Eisspeicher verbaue, beziehungsweise das Gebäude nicht an das erste angeschlossen werden könne. Die Antwort lag für Jürgen Wenzler vom Bauamt und dem scheidenden Stadtbaumeister Holger Kurz in der Höchstlast des bestehenden Gebäudes Stadtkäfer und dass dies dort ein geschlossenes System sei. Ein weiterer Punkt sei das Voranschreiten der Technik.

Die Baukosten sind im Moment mit knapp 5,75 Millionen Euro kalkuliert, allerdings bereitete Wenzler den Gemeinderat darauf vor, dass sie um 15 bis 20 Prozent steigen können, allerdings sei dies alles in der jetzigen Situation ein Blick in die Glaskugel. CDU-Fraktionssprecher Heinrich Glunz vermutete, dass man die sechs Millionen Euro-Grenze am Schluss reißen werde und gab dem Kämmerer Thomas Berninger mit auf den Weg, dass er doch nochmals mögliche andere Förderungen recherchieren solle. Dieser erklärte, dass es im Moment keine andere Möglichkeiten gäbe, allerdings sei davon auszugehen, dass noch eines komme, die Politiker hätten aber noch nicht entschieden.