Mit dem Kita-Neubau Wolfswiesen befasst sich der Gechinger Gemeinderat erneut am kommenden Dienstag. Foto: Thomas Fritsch

Der Bedarf an Krippen- und Kindergartenplätzen ist, auch in Gechingen, groß – in der Gäugemeinde wohl noch bis mindestens 2030. Die verspätete Eröffnung der neuen Kita Wolfswiesen kommt da nicht gerade gelegen.

Die im Bau befindliche Betreuungseinrichtung wird der Gemeinde Gechingen etwas Luft in der Kinderbetreuung verschaffen, wenn auch nicht für lange. Dieses Jahr wird das aber sicher nicht mehr der Fall sein. Es zieht sich – seit Monaten bei vielen kommunalen Bauprojekten landauf landab.

Probleme auch in Rotensol und Althengstett

In Rotensol beispielsweise sollte Ende April 2022 die neue Kita bezogen und eröffnet werden – hatte es zumindest zu Beginn des vergangenen Jahres geheißen. September sei realistisch, war die Aussage im Juni. Anfang September musste die Frage, ob der neue Kindergarten nun zum Schuljahresbeginn 2022/23 öffne, dann verneint werden.

Corona legt andernorts ganze Handwerkertrupps lahm

Bauliche Herausforderungen und der Ausfall ganzer Handwerkertrupps durch Corona machten das Rotensoler Projekt von Anfang an schwierig. Kurz vor Fertigstellung mussten außerdem Ersatzfirmen gesucht werden, die kleinere Restarbeiten am Bau übernehmen konnten, weil zwei ursprünglich beauftragte Betriebe Insolvenz angemeldet hatten.

Materialmangel und Warten auf Arbeiter

Ein weiteres Beispiel: Das Warten auf Handwerker und Materialmangel verzögerten die Eröffnung der neuen Kindertagesstätte Poststraße in Althengstett in der zweiten Jahreshälfte 2022 erheblich, als eigentlich fast schon alles fertig war. Quasi auf den letzten Metern hakte es, der Bau der neuen Betreuungseinrichtung war zuvor monatelang reibungslos verlaufen.

Hinter der Förderung steht jetzt ein Fragezeichen

Lieferengpässe und Handwerkermangel werden nun auch bei der neuen Gechinger Kita Wolfswiesen von Bürgermeister Jens Häußler als Grund für die Verzögerung angeführt. „Ursprüngliches Ziel war, die Kita im September zum neuen Kindergartenjahr zu eröffnen“, äußerte sich der Rathauschef im Gespräch mit unserer Redaktion.

Termin im September lässtsich definitiv nicht halten

Dieser Termin lasse sich definitiv nicht halten. Der neue ist laut Häußler für Januar ins Auge gefasst worden. Dass die Fertigstellung etwas in die Ferne rückt, könnte sich unter Umständen auf die finanzielle Förderung des Projekts auswirken, das bislang mit über fünf Millionen veranschlagt ist und für das es eine sechsstellige Fördersumme vom Bund geben soll – eigentlich bei Eröffnung zum neuen Kindergartenjahr. Derzeit versuche man, die Förderfrist bis Jahresende verlängert zu bekommen und sei in dieser Sache recht zuversichtlich, gab der Bürgermeister weiter an.

Noch keine genaue Kostenangabe möglich

Mit welchen Kosten für die neue Kita exakt gerechnet werden muss, steht noch nicht fest. In seiner Sitzung kommende Woche am 14. März wird sich der Gemeinderat mit Nachtragsforderungen im Gewerk Fensterbauarbeiten befassen. Selbige entstehen, wenn die vereinbarte Leistung ohne eine Einigung über den Preis ausgeführt wird. Zwei Wochen später, in der Sitzung am 28. März, steht die Vergabe weiterer Arbeiten an. Die Submission, also das Verfahren zur Vergabe der öffentlichen Aufträge, laufe derzeit. „Wir hoffen auf brauchbare Angebote“, so Häußler. Derweil werde man sich im Hinblick auf die verspätete Eröffnung mit räumlichen Provisorien in der Kinderbetreuung wie dem in der Sporthalle behelfen: „Das bekommen wir alles irgendwie hin“, ist sich der Rathauschef sicher.