Ziel ist es, dass der Technische Ausschuss und der Gemeinderat für die "Kita Innenstadt Schwenningen Nord" einen Neubau an der Bürkstraße 1 beschließen. Foto: Kratt

Wird eine neue Kindertagesstätte in der Nähe des Schwenninger Rathauses gebaut? Darüber berät der Technische Ausschuss in seiner nächsten Sitzung. Entscheiden wird dies dann der Gemeinderat.

VS-Schwenningen - Die Kindertagesstätte Wilhelmspflege deckt derzeit noch einen Teil des Betreuungsbedarfs für Kinder über drei Jahren im Bereich der Schwenninger Innenstadt mit zwei Gruppen und etwa 50 Plätzen mit ab. Das Gebäude der Wilhelmspflege ist zwar sanierungsbedürftig, kann aber nicht erneuert werden. Alternative Kita-Bauprojekte direkt am Standort Wilhelmspflege mussten nach betriebswirtschaftlicher Kostenabwägung verworfen werden. Seitdem sucht die Stadtverwaltung nach anderen geeigneten Kita-Standorten im direkten Umfeld der Schwenninger Innenstadt. Überprüft wurden unter anderem mehrere Standorte, darunter die Alleenstraße 13 und benachbarte Liegenschaften sowie die Freifläche in Angrenzung an die Bürkturnhalle.

Verwaltung und Kita kombiniert

Mit Veröffentlichung der Unterlagen zur Sitzung des Technischen Ausschusses am Dienstag, 15. Februar, wird deutlich, dass die Stadtverwaltung einen Neubau an der Bürkstraße präferiert. Gemäß Gemeinderatsbeschluss vom 6. Juli 2021 ist der Standort für die räumliche Konzentration der Verwaltung vorgesehen. Der zu modernisierende Bestandsbau kann durch einen An- oder Neubau ergänzt werden. Sowohl Verwaltungsnutzung als auch die vorgeschlagene Kita-Nutzung sind auf dem Grundstück räumlich kombinierbar, informiert die Stadtverwaltung.

Die Stadtverwaltung schlägt einen Neubau einer Kindertagesstätte Innenstadt Schwenningen Nord mit fünf Kita-Gruppen, inklusive Betriebskita-Plätzen, am Standort Bürkstraße 1, also in unmittelbarer Nähe zum Rathaus Schwenningen und zum zukünftigen Verwaltungsgebäude Bürkstraße 1, vor. Insgesamt handelt es sich also um fünf Gruppen und voraussichtlich 23 U3- und 66 Ü3-Plätze. Dadurch werden 39 Plätze neu geschaffen. Bisher waren es in der Wilhelmspflege wie oben genannt 50 Plätze. Die abschließenden Betreuungsformen können erst etwa ein halbes Jahr vor Baubeginn festgelegt werden, damit eine Anpassung an aktuelle Bedarfe möglich ist.

Plätze für Kinder von städtischen Mitarbeitern

Parallel zur Absicht der Stadtverwaltung, im Stadtteil Villingen am künftigen Verwaltungsstandort Oberer Brühl Betriebskindertagesstättenplätze für Kinder städtischer Bediensteter vorzuhalten, sollen auch im Stadtteil Schwenningen solche Plätze für städtische Bedienstete am neuen Standort Bürkstraße 1 vorgehalten werden. Plätze für Kinder städtischer Beschäftigter wirken sich auf die Bedarfsplanung aus, da diese Plätze nicht als verlässlich für Kinder mit erstem Wohnsitz in Villingen-Schwenningen verfügbar eingeplant werden können. Konkret würden bis zu zehn U3- und 25 Ü3-Plätze vorrangig für Kinder städtischer Beschäftigter vorgehalten werden.

Die neue Kindertagesstätte soll anteilig auch eine Betriebskindertagesstätte für Kinder städtischer Beschäftigter sein. Somit liegt aus Sicht der Verwaltung bei der Frage der Trägerschaft ein besonderer Sachgrund vor, warum die Stadt die Trägerschaft dieser Kindertagesstätte in eigener Regie übernimmt, heißt es in der Sitzungsvorlage. Dieser Grundsatz wurde auch bei anderen Betriebskindertagesstätten in Villingen-Schwenningen angewandt. Die Stadtverwaltung möchte die Kinder ihrer Beschäftigten im Rahmen des Betriebskita-Angebots selbst betreuen. Damit soll eine überkonfessionelle, sozialpolitisch und betriebswirtschaftlich unabhängige Betreuungssituation gewährleistet werden.

Was passiert im Umfeld der neuen Kita?

Der Mauthepark bleibt in seinem Charakter vollumfänglich erhalten, hier insbesondere auch die zentrale Grünfläche als Veranstaltungsort bei der Kulturnacht. Planungsrechtlich ist das Grundstück Teil des den Marktplatz umgebenden Kerngebietes. Die avisierte Nutzung ist somit zulässig. Der durch das Sanierungsgebiet "Marktplatz" geförderte Erwerb wird durch diese Nutzungserweiterung nicht in Frage gestellt, teilt die Verwaltung mit.

Der Zeitplan sieht folgende Abschnitte vor: Der Baubeginn ist abhängig in vom Planungs-und Projektbeschluss, der Planungsbeginn soll aber 2022 sein. Eine Genehmigungs- und Werkplanung soll 2023 erfolgen, ebenso der Baubeginn 2023. Mit einer Inbetriebnahme der Kindertagesstätte ist im Frühjahr 2025 zu rechnen. Die Kosten sind mit 4,5 Millionen Euro angesetzt.

Nun liegt es an den städtischen Gremien, dieses Projekt auf den Weg zu bringen. Während der Technische Ausschuss über die Baumaßnahme berät, kümmert sich der Verwaltungs- und Kulturausschuss (16. Februar) um das Thema Trägerschaft und Personal. Der Gemeinderat entscheidet letztlich am 23. Februar über das Vorhaben.