Zum Stand beim Neubau der Kita Don Bosco hat Abteilungsleiter Andreas Krause nun informiert. Foto: Riesterer

Die zähe Vergabe der Holzbauarbeiten und anderer Gewerke haben den Zeitplan durcheinander gebraucht, doch jetzt geht der Baufortschritt zügig voran, allerdings bei hohen Kostensteigerungen.

Abteilungsleiter Hochbau Andreas Krause hat keine einfache Aufgabe. Die Projekte seiner Abteilung hängen von externen Faktoren hab, auf die er keinen Einfluss hat. Da ist auch der Neubau der Kita Don Bosco keine Ausnahme, wie Krause im Verwaltungsausschuss in seinem Sachstandsbericht darlegte: So konnten wegen Verzögerungen bei den Vergaben erst im Oktober 2022 die Holzbauarbeiten für einen Baubeginn im April 2023 vergeben werden. Mehrere Anläufe habe es dafür gebraucht, um wenigstens ein Angebot zu bekommen. „Wir mussten teuer einkaufen“, bedauerte Krause. Durch die Fertigbauteile ging es dann aber flott voran. „In drei bis vier Wochen ist das komplette Gebäude erstellt und eine provisorische Abdichtung angebracht“, so Krause.

 

Andere Zeiten und Kosten

Aber weil bereits in 2022 beauftragte Gewerke nicht begonnen werden und die ursprünglichen Baufristen nicht eingehalten werden konnten, mussten für einige Bereiche die Ausführungszeiten und die Kosten wegen der Preissteigerungen neu verhandelt werden. „Dies betrifft insbesondere die Gewerke Heizungs-, Sanitär- und Aufzugarbeiten“, so Krause weiter.

Vom Architekturbüro Kamm hat Krause einen Zwischenstand der Kosten unter Einbeziehung der zu erwartenden Preissteigerungen erstellen lassen, den Kamm-Mitarbeiter Benjamin Feller im Verwaltungsausschuss vorstellte: Auf 8,9 Millionen Euro Gesamtkosten kommt die aktuelle Kostenberechnung, eine Steigerung um 48 Prozent gegenüber den Zahlen vom September 2021. Der Rohbau und die Zimmerei schlügen am meisten zu Buche. „Durch die Verschiebungen der Gewerke ist bereits jetzt abzusehen, dass die im laufenden Jahr veranschlagten Mittel im Haushaltsplan 2023 voraussichtlich nicht ausreichen und erhöht werden müssen“, kündigte Krause an. Im Herbst solle das Thema Nachgenehmigung in den Rat kommen.

„Wall of Shame“ begrünen

In der Aussprache zum Thema fragte Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht), wann den jetzt die Eröffnung sein könne. Krause wollte sich nicht auf einen genauen Termin festlegen, aber bis zum September 2024 müsste der Bau fertig sein. Es sei eben nicht abzusehen, wie sich die Nachverhandlungen zu den Gewerken auswirkten. Man könne jetzt schon sehen, dass es ein beeindruckendes Gebäude werde, meinte Ralf Rückert (Freie Liste) und wollte wissen, wie das Bringen und Abholen der Kinder ablaufen soll, über den Grafenweg oder die Graf-von-Bissingen Straße oder über beide.

Von der Straße aus mit der „Wall of Shame“ Foto: Riesterer

„Erfreulich, dass es weitergeht, die Baupreise seien aber jetzt wieder am Fallen, ich hoffe, dass jetzt keine Preissprünge mehr kommen“, erklärte Thomas Brantner (CDU). „Vielleicht ist es sogar gut, dass einiges geschoben werden musste“, ergänzte Krause dazu.

Warum neuer Name?

„Wir haben da mit mit dem Bau des Schulcampus angefangen, der Kindergarten war der erste Schritt dazu“, war es Udo Neudeck (Freie Liste) wichtig zu betonen. Was aber nicht so schön aussehe, sei die graue Betonmauer entlang der Bahnhofstraße, da müsse man sich drüber Gedanken machen. „,Ja, da muss man schnell was machen“, pflichtete ihm Hilmar Bühler (Aktive Bürger) bei. In der Bevölkerung habe die Mauer schon den Spitznamen „Wall of Shame“ weg. „Wir sind an dem Thema dran“, versicherte Eisenlohr. Denkbar wäre, sie von oben beginnend zu begrünen.

Fragen warf auch die von der Verwaltung gewollte Namensänderung für den Neubau auf. Jürgen Winter (CDU) wollte den Grund dafür wissen. „Der Kindergarten ist inzwischen seit der Übernahme vor gut 20 Jahren eine rein städtische Einrichtung, da wolle man über einen neuen Namen nachdenken“, antwortete Kerstin Flaig. Den neuen Namen wolle man über einen Wettbewerb finden.