Freundlicher präsentiert sich die Kirnacher Straße in Villingen nach der Umgestaltung, geplant sind beispielsweise Grünflächen, die Neuordnung der Parkplätze und die Aufwertung des Heidplatzes. Foto: Marc Eich

Die Stadt stellte die Planungen für die Umgestaltung der Kirnacher Straße im Technischen Ausschuss vor. Gerade die Grünen kritisierten, dass für die Radler kein Platz auf der Straße ist. Jetzt könnte Tempo 30 kommen.

Für reichlich Zündstoff hat der geplante Umbau der Kirnacher Straße in Villingen im Technischen Ausschuss gesorgt. Gerade an dem gemeinsamen Rad- und Gehweg kam Kritik auf.

 

Geplant ist, dass die Arbeiten im September beginnen und bis Juni 2024 abgeschlossen sind, erläuterte Silvie Lamla, Leiterin des Grünflächen- und Tiefbauamt. Denn diese müssten beendet sein, bevor die Sanierung der Brücke in der Peterzeller Straße und auch der Richthofenstraße starten könnten, um jederzeit die Umleitung des Verkehrs zu gewährleisten.

In der Kirnacher Straße sieht die Stadt die Erneuerung der Straße vor, die von Geh-und Radwegen gesäumt ist. Rund 40 Parkplätze stehen für die Besucher der öffentlichen Gebäude am Oberen Brühl zur Verfügung, so dass sie nicht mit dem Auto ins Quartier fahren. Für Fußgänger sei zudem an barrierefreie Querungsstellen gedacht, ebenso an Grünflächen und die Aufwertung des Brunnens am Heidplatz, schilderte Silvie Lamla das Konzept.

Tempo 30 für Straße gefordert

Das stieß bei einigen Mitgliedern des Technischen Ausschusses durchaus auf Zustimmung. So lobte Andreas Flöß von den Freien Wählern die ansprechende Planung und zeigte sich überzeugt, dass diese dem in den vergangenen 20 Jahren herrschenden Parkdruck ein Ende bereite. Als sinnvoll bewerteten auch Dietmar Wildi (CDU) und Edgar Schurr (SPD) das Vorhaben.

Größere Probleme und eine steigende Unfallgefahr sah hingegen Ulrike Salat von den Grünen durch den gemeinsamen Rad- und Fußweg. Sie forderte, für Radler einen Streifen auf der Straße auszuweisen und mit Tempo 30 für zusätzliche Sicherheit zu sorgen.

Verzögert sich die Umsetzung nochmals?

Diese Planungen seien mit Ansgar Kundinger, Mobilitätsbeauftragter der Stadt Villingen-Schwenningen, abgesprochen, wandte Silvie Lamla ein. Und in der Kirnacher Straße stoße der Ausbau mit Geh- und Radwegen auch an räumliche Grenzen, dann müssten die Grünflächen weichen, möglicherweise auch Parkplätze wegfallen. Und ob eine Tempo 30-Zone komme, entscheide die Verkehrsbehörde nach feststehenden Regeln. Falls der Ausschuss weitere Wünsche an die Planungen habe, könne dies die Umsetzung der Arbeiten verzögern und damit auch alle weiteren angrenzenden Straßenbauprojekte.

Ein getrennter Rad- und Gehweg sei eigentlich längst vom Tisch, warf dann auch Bürgermeister Detlev Bührer ein. Und bekam mit zehn Ja-Stimmen bei zwei Enthaltungen schließlich den Auftrag, dieses mit gut 2,2 Millionen Euro zu Buche schlagende Projekt so weiter voranzutreiben.

Kein Beschluss im Ausschuss am Mittwoch

Die zahlreichen Problemstellungen – sei es der Radverkehr aber auch hinsichtlich drohender Elterntaxis bei der angedachten Kita – sorgten derweil am Mittwoch im Verwaltungs- und Kulturausschuss dafür, dass kein Empfehlungsbeschluss getroffen wurde. Die Fraktionen wollen sich vor einem möglichen Beschluss im Gemeinderat nochmals beraten.