Pfingsten gilt als Geburtsfest der Kirche und ist ein Symbol für Kreativität und Neuanfang. Foto: Imago/Depositphotos

Am 19. Mai ist Pfingsten. Doch was wird an diesem Sonntag eigentlich gefeiert? Fragen und Antworten rund um das Pfingstfest.

Freuen Sie sich auch schon auf das lange Wochenende? Am Sonntag, 19. Mai, ist Pfingsten. Im Neuen Testament – Apostelgeschichte (Apg), Kapitel 2, Vers 1 bis 4 – heißt es:

 

„Und als der Pfingsttag gekommen war, waren sie alle beieinander an einem Ort. Und es geschah plötzlich ein Brausen vom Himmel wie von einem gewaltigen Sturm und erfüllte das ganze Haus, in dem sie saßen. Und es erschienen ihnen Zungen, zerteilt und wie von Feuer, und setzten sich auf einen jeden von ihnen, und sie wurden alle erfüllt von dem Heiligen Geist und fingen an zu predigen in andern Sprachen, wie der Geist ihnen zu reden eingab.“

Wo ist der Pfingstmontag ein Feiertag?

Da dieses christliches Hochfest am 51. Tag nach Ostern in allen 16 Bundesländern ein gesetzlicher Feiertag ist, folgt auf den Sonntag, der arbeitsfreie Pfingstmontag.

Pfingstmontag wird als zweiter Feiertag des Pfingstfestes in den meisten christlich geprägten Ländern Europas gefeiert. In der Schweiz ist er ein regionaler Feiertag, in Italien ist er nur in Südtirol ein Feiertag.

Wieso feiern Christen Pfingsten?

Pfingsten ist das Fest des Heiligen Geistes: Gott schenkt seinen Geist nicht mehr einzelnen Auserwählten, sondern jedem Gläubigen. Pfingsten gilt außerdem als Geburtstag, das Geburtsfest der Kirche und ist ein Symbol für Kreativität und Neuanfang.

Warum ist Pfingsten ein Hochfest?

Pfingsten wird in der katholischen Kirche als Hochfest gefeiert – genauso wie die Geburt des Herrn (Weihnachten, 25. Dezember), Ostern (beweglicher Festtermin), Fronleichnam (Donnerstag der 2. Woche nach Pfingsten) oder Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Jungfrau und Gottesmutter Maria (8. Dezember).

Hochfeste (lateinisch: sollemnitas) sind in der liturgischen Ordnung der katholischen Kirche – also der Gottesdienstordnung – ein Festtag des Kirchenjahres mit dem höchsten liturgischen Rang vor Festen, gebotenen Gedenktagen und nichtgebotenen Gedenktagen.

An Pfingsten wird das von Jesus Christus angekündigte Kommen des Heiligen Geistes gefeiert wird. Das Fest ist zugleich der feierliche Abschluss der Osterzeit und wird auch als achter Ostersonntag bezeichnet.

Woher kommt das Wort Pfingsten?

Es geht auf das griechische Wort „pentekoste“ („der Fünfzigste“) zurück, weil das Pfingstfest seit Ende des vierten Jahrhunderts 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Im Kirchenkalender endet mit Pfingsten die österliche Festzeit.

Was ist mit dem Pfingstwunder gemeint?

In der Apostelgeschichte heißt es, dass an diesem Tag der Heilige Geist auf die versammelten Jünger niederging. Sie konnten plötzlich in mehreren Sprachen reden und erkannten durch dieses Pfingstwunder den Missionsauftrag Jesu Christi, das Evangelium zu verbreiten.

Was ist die Pfingstbewegung?

Für diese weltweite christliche Bewegung (Pfingstler) hat in Lehre und Glaubenspraxis das Werk des Heiligen Geistes eine zentrale Bedeutung. Sie entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter evangelikalen Gruppen in den USA, wo für ein neues Pfingstwunder gebetet wurde.

Wer sind die Pfingstler?

Die Pfingstler sind die am stärksten wachsende christliche Bekenntnisgemeinschaft, die außer- wie innerhalb der traditionellen evangelischen Kirchen und Freikirchen eine enorme Wirksamkeit entfaltet. Auch die sich seit Anfang der 1960er Jahre entfaltende charismatische Bewegung entstammt dem pfingstlerischen Kontext. Weltweit umfasst die Pfingstbewegung – je nach Zählung – zwischen 200 und 600 Millionen Gläubige (Deutschland: rund 300 000).

Sind Pfingstler konservativ?

Für die Pfingstbewegung, die dem Evangelikalismus nahesteht und theologisch wie ethisch weitgehend konservative Positionen, wie die Ablehnung der Homosexualität und außer- und vorehelichen Geschlechtsverkehrs vertritt, ist das Wirken des Heiligen Geistes von entscheidender Bedeutung. Die moderne Pfingstbewegung entstand im 20. Jahrhundert, wobei sie auf Traditionen aus den frühen Erweckungsbewegungen zurückgreift.

Was versteht man unter einem Pfingstochsen?

In ländlichen Gebieten war es bis ins 19. Jahrhundert Brauch, in einer feierlichen Prozession einen mit bunten Bändern und Laubkränzen geschmückten Ochsen, den Pfingstochsen, durchs Dorf oder über die Felder zu führen.

Was passiert beim Pfingststehlen?

In Österreich und einigen Teilen Deutschlands werden in der „Unruhnacht“ von Pfingstsonntag auf Pfingstmontag Nachbarn Streiche gespielt. Nach altem Brauch darf alles, was nicht durch ein Dach geschützt ist, mitgenommen und versteckt werden.