Der helle, renovierte Kirchenraum von oben. Foto: Schwarz

Anderthalb Jahre lang war die katholische Kirche Sankt Benedikt in Alpirsbach geschlossen und wurde renoviert. Am Sonntag wird sie feierlich wiedereröffnet – deutlich später als ursprünglich geplant.

Eigentlich war die Wiedereröffnung der seit 1. November 2021 geschlossenen Kirche Sankt Benedikt bereits an Pfingsten 2022 vorgesehen. Lieferprobleme bei der Materialbeschaffung haben jedoch eine mehrfache Verschiebung dieses Termins nötig gemacht. Mit einem Festgottesdienst am Sonntag ab 9.30 Uhr und anschließendem Empfang wird nun der Wiedereinzug in die renovierte und sanierte Kirche mit der Bevölkerung gefeiert.

Deutlich lichtstärker

Diese erstrahlt nun in neuem Glanz. Das liegt auch am neuen Beleuchtungskonzept. Die bisherigen Pendelleuchten wurden durch deutlich lichtstärkere Beleuchtungsleisten mit Strahlern ersetzt. Die modernere Technik ermöglicht es eindrucksvoll, bestimmte Lichtszenen zu programmieren und die Beleuchtung damit der jeweiligen liturgischen Feier und Szenerie anzupassen. Auch die Kunst an der Seitenwand und hinter dem Altar wird durch die neue Beleuchtung gelungen in Szene gesetzt. Ansonsten ist die eigentliche Ausstattung der Kirche trotz der Sanierung im Grunde gleich geblieben. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes wurde lediglich die erste Reihe der Kirchenbänke entfernt, damit der schöne Altarraum besser zur Geltung kommt. Dort befinden sich der eindrucksvolle Altarblock und der ebenfalls aus Buntsandstein gefertigte Taufblock samt Tabernakel aus Bronze, den der berühmte Maler, Grafiker und Bildhauer Otto Herbert Hajek aus Stuttgart gestaltet hat.

Moderne Lichttechnik

Das Fresco an der Altarwand von Wilhelm Geyer zeigt den erhöhten Christus zwischen Krippe und Kreuz. Die moderne Lichttechnik ermöglicht es, dieses Gemälde gezielt anzustrahlen und damit eine besondere Stimmung zu erzeugen.

Auch die vom Künstler Raphael Seitz aus Heilbronn gemalten vier Tafelbilder aus Acryl und Blattgold an der Seitenwand, die im Jahr 1991 von der Kirchengemeinde erworben wurden, werden jetzt durch das Licht in ihrer Farbigkeit viel stärker als bisher vom Betrachter wahrgenommen. Die Darstellungen auf diesen Bildern beziehen sich auf Jesusworte aus dem Johannesevangelium.

Die Wände selbst wurden lediglich intensiv gesäubert. Die bisher grau-grünen Kirchenbänke und die Brüstung wurden gestrichen und farblich der im Jahr 2020 neu beschafften Orgel angepasst. Erneuert wurde auch die komplette Tonanlage.

Heizung modernisiert

Der umfangreichste Teil der Sanierung ist auf den ersten Blick gar nicht sichtbar: Die gesamte Elektrotechnik und die Heizung wurden komplett modernisiert. Obwohl die Kirche wie auch das gesamte Kloster im Eigentum des Landes stehen, oblag die finanzielle Verantwortung für die Maßnahme der katholischen Kirchengemeinde. Die Räumlichkeiten im Südwestflügel des Klosters und ein Teil des Kreuzgangs wurden der katholischen Kirche vertraglich auf Dauer zur Nutzung überlassen. Die Investition von rund 500 000 Euro war möglich, weil die Kirchengemeinde über Jahre Geld gespart hatte und zudem einen nicht unerheblichen Zuschuss von der Diözese Rottenburg-Stuttgart erhält. Ein Teil wird darüber hinaus durch Spenden finanziert. „Das Projekt konnte deshalb ohne Fremdmittel gestemmt werden“, betont der Laienvorsitzende des Kirchengemeinderats Marc Wesle zufrieden.

Kirchengemeinderats-Laienvorsitzender Marc Wesle am Altar, der jetzt viel besser zur Geltung kommt. Foto: Schwarz

Während der Sanierungsarbeiten hatte die katholische Kirchengemeinde ihre Sonntagsgottesdienste in der evangelischen Kirche in Rötenbach gefeiert.

Am Sonntag, 14. Mai, ab 9.30 Uhr findet die Eucharistiefeier zur Wiedereröffnung der Kirche Sankt Benedikt mit Dekan Anton Bock statt. Anschließend gibt es einen Empfang.