Prälat Markus Schoch (links) setzte Pfarrer Ulrich Dewitz (rechts) in sein Amt ein. Foto: Evangelischer Kirchenbezirk Rottweil

In der Rottweiler Predigerkirche trat Ulrich Dewitz sein Amt als erster evangelischer Dekan des neu gegründeten Kirchenbezirks an.

Kaum ein Platz war frei in der Rottweiler Predigerkirche, als Ulrich Dewitz, bislang achtzehn Jahre Pfarrer in Aldingen, in sein Amt als erster evangelischer Dekan des neu gegründeten Kirchenbezirks Rottweil eingeführt wurde.

 

„Wir sind hier, um ihn zu stärken und Gottes Segen mitzugeben“, begrüßte Pfarrerin Annegret Künstel die zahlreich erschienenen Besucher. Sie versprach einen Gottesdienst, wie ihn sich der neue Dekan selbst gewünscht hatte – bunt und musikalisch vielfältig. Das wurde eindrucksvoll eingelöst: Von klassischer Chormusik unter der Leitung von Kantorin Judith Kilsbach über festliche Posaunenklänge bis hin zu modernen Lobpreissongs der Band Next Love Music spannte sich der musikalische Bogen.

Prälat Markus Schoch bezeichnete die Investitur als kirchengeschichtlich bedeutsames Ereignis. Der Weg zum neuen Kirchenbezirk sei anspruchsvoll und nicht immer einfach gewesen, sagte er und dankte allen, die daran mitgewirkt haben. Zugleich erinnerte er an den persönlichen Werdegang des neuen Dekans: Ursprünglich habe Dewitz Ingenieur werden wollen. Doch während seines freiwilligen sozialen Jahres in der Altenpflege habe er – fern der Heimat – den Ruf Gottes in den Pfarrdienst vernommen. Dieses Hören auf Gottes Stimme präge seinen Dienst bis heute.

„Du wirst einmal Pfarrer“

Unter dem biblischen Leitwort „Damit die Heiligen zugerüstet werden zum Dienst“ wurde Ulrich Dewitz in sein neues Amt eingesetzt. Als Dekan, so Schoch, übernehme er eine Schlüsselrolle in der Kirchenleitung – mit geistlicher Verantwortung, Leitungskompetenz und Offenheit für neue Wege.

In seiner Vorstellung erzählte Dewitz von Menschen, die ihn auf seinem Weg geprägt haben. Schon früh habe man ihm prophezeit: „Du wirst einmal Pfarrer.“ Ein Jungscharleiter habe ihm damals vermittelt, dass Jesus das Wichtigste im Leben sei – und das, so Dewitz, gelte für ihn bis heute.

Hansjörg Kopp, Generalsekretär des CVJM Deutschland und langjähriger Freund aus Studienzeiten, erinnerte in seinem Zeugenwort an den Vers „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“. Bruder Thomas von den Christusträgern in Ralligen zog Parallelen zur biblischen Figur Isaak, der trotz Widerständen neue Brunnen grub und so Frieden über Grenzen hinweg stiftete.

In vielen Ansprachen klang an: Ulrich Dewitz ist ein Mensch, der anpackt – und zugleich einer, der vom Glauben gepackt ist. In seinem Dienst dürfe er, wie es im zweiten Timotheusbrief heißt, „Kraft, Liebe und Besonnenheit“ empfangen.

Gemeinschaft fördern

In seiner Predigt betonte der neue Dekan, dass es Leitungsämter in der Kirche schon früh gegeben habe – nicht, „damit der Laden läuft“, sondern um Glauben und Gemeinschaft zu fördern. Kirche sei ein lebendiger Leib, in dem jedes Glied eine Aufgabe habe. Dewitz ermutigte die Gemeinde, ihre Gaben einzubringen und Verantwortung füreinander zu übernehmen.

Im Anschluss an den Gottesdienst folgten zahlreiche Grußworte, in denen Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft ihre Verbundenheit ausdrückten. Landrat Wolf Rüdiger Michel würdigte Dewitz als „fröhlichen Glaubenskrieger“, der mit Zuversicht und Tatkraft die Zukunft gestalten werde, und wünschte sich ein gutes, vertrauensvolles Miteinander im neuen Kirchenbezirk.