Jan Dominik und Esther Toepper sind in Mönchweiler gut angekommen.Foto: Hettich-Marull Foto: Schwarzwälder Bote

Kirchengemeinde: Jan Dominik Toepper übernimmt Pfarrstelle / Persönliche Begegnungen müssen warten

Seit rund zwei Wochen sind Pfarrer Jan Dominik Toepper und seine Frau Esther im evangelischen Pfarrhaus in Mönchweiler angekommen.

Mönchweiler. Jan Dominik Toepper übernimmt die vakante Stelle von Vorgängerin Iris Roland und freut sich schon auf die kommenden Aufgaben in der Gemeinde. Seine Frau Esther ist zur Zeit Pfarrerin in Hüfingen/Bräunlingen.

Leider, so Jan Dominik Toepper, sei bislang eine persönliche Vorstellung in seiner Gemeinde noch nicht möglich gewesen. "Persönliche Begegnungen müssen noch etwas auf sich warten lassen." Die Familie freue sich, den anstrengenden Umzug hinter sich lassen zu können und er sei gespannt darauf, wie sich das Gemeindeleben in der Antoniuskirche gemeinsam gestalten lasse.

Wie alle Menschen wünsche auch er sich nach den vielen Monaten der kräftezehrenden Pandemie ein wenig Normalität. Dazu gehören Präsenzgottesdienste ebenso wie persönlicher Austausch mit vielen Menschen. "Ein erstes persönliches Treffen noch vor den Sommerferien – in kleinerem Rahmen wäre wünschenswert", erklärt Toepper.

Keine Präsenzgottesdienste

Derzeit sind jedoch Präsenzgottesdienste bis mindestens 2. Mai abgesagt. "Schön wäre der Regio-Gottesdienst zu Christi Himmelfahrt unter freiem Himmel – vielleicht ist so etwas denkbar", weiß er um die Problematik der Inzidenzzahlen im Kreis. Dass es mit der Pfarrstelle in Mönchweiler so schnell geklappt habe, sei auch Corona geschuldet. Das Besetzungsverfahren sei abgekürzt worden, es waren weniger Gespräche möglich und die fanden als Online-Zusammenkünfte statt. Doch beide Seiten hatten schnell erkannt, dass es "passte" und so fiel die Entscheidung positiv aus.

Vertrauen auf Gott

Nach seinen Vorstellungen über einen guten Weg für seine Gemeindearbeit in Mönchweiler gefragt, fällt Toepper vieles ein: "Wir vertrauen auf Gott – er wird uns auf einem guten Weg leiten." Es habe schon in den Wochen von der Bewerbung bis zum Ankommen viele ermutigende Zeichen in der neuen Gemeinde gegeben.

Toepper kommt aus einer starken Jugendarbeit – sie hat ihn Gott und der Kirche nahegebracht. Das stellt er sich auch für Mönchweiler vor. "Eine gute Jugendarbeit ist immer ein Zeichen von Lebendigkeit in einer Kirchengemeinde", weiß Toepper aus eigener Erfahrung. Über diese Jugendarbeit öffnen sich auch immer Türen zu anderen Generationen – vor allem zu den Familien. Hier, so Toepper, muss viel Aufbauarbeit geleistet werden. Die diesjährigen Konfirmanden werden allerdings weiter von Villingen aus betreut. "Wir wollten den Jugendlichen, die wegen Corona sowieso einen schweren Weg gehen, keinen personellen Wechsel zumuten." Die sechs Konfirmanden in Mönchweiler und Obereschach haben ein Vertrauensverhältnis zu ihrer Betreuungsperson aufgebaut – hier wollte man nicht eingreifen.

Er habe bereits erkannt, dass im Kirchengemeinderat großes Interesse an einer Jugendarbeit bestehe. "Zusätzlich werde ich noch zwei ehrenamtliche jugendliche Mitarbeiter mitbringen, die mich unterstützen wollen." Die Konfirmierten haben große Lust, mit ihm weiterhin Jugendarbeit zu machen.

Ein weiteres großes Anliegen ist für den neuen Pfarrer der Antoniuskirche: "Ich möchte Brücken bauen zwischen den Menschen und zwischen uns und Gott." Wunderbar sei es, wenn man Menschen – im Guten wie im Schlechten – eine Weile auf deren Lebensweg begleiten darf.

Trauriger Start

Leider habe er bislang einen traurigen Start in seiner neuen Gemeinde gehabt. "In den ersten Wochen gab es drei Beerdigungen." Doch auch aus diesen schweren Wegen, die man miteinander gehe, entwickeln sich ganz besondere Beziehungen. Aktiv werden möchte Toepper auf Online-Plattformen – hier bringt er eine Menge Erfahrungen aus anderen Gemeinden mit. "Ich bin bereit, mich auf Neues einzulassen, besondere Gottesdienste auszuprobieren und für uns alle herausfinden: Wie wollen wir gemeinsam die Gemeinschaft leben und das Leben feiern." Denn Kirche gehe heute mit großen Veränderungen einher. Dabei müsse man jedoch bedenken: Nicht alles Neue ist gut – und nicht alles Alte schlecht. Hier müsse man einen für alle tragbaren Konsens finden. So habe er Corona bedingt eine ganz neue Form der Taufe gefunden: Haustaufen mit Taufbecken und Osterkerze in den Gärten der Menschen. "Das waren ganz besondere Feste – sehr persönlich und sehr berührend." Toepper hofft, dass durch Corona mehr Platz für Hoffnung und für Gespräche mit Gott in die Welt gekommen sei. Und dass man das auch in der Kirchengemeinde Mönchweiler spüren und leben kann.