Die Kirchenmäuse traten in verschiedenen Gruppen auf – und sangen unter anderem Leonard Cohens „Hallelujah“. Foto: Friedemann

Nicht nur die erwachsenen Sänger des Kirchenchors St. Jakobus Kappel-Grafenhausen, auch der Nachwuchs hat bei einem Konzert unter dem Motto „Singen ist Leben“ sein Können gezeigt. Voraus ging der Darbietung ein Gospel-Workshop.

In der Grafenhausener St.Jakobus-Kirche treiben sich zahlreiche „Kirchenmäuse“ herum. Doch haben sie nicht nur zwei Beine, sondern sind dort auch besonders willkommen – so auch beim nachmittäglichen Konzert des örtlichen Kirchenchors: die Mitglieder des Kinderchors „Kirchenmäuse“.

Viele freie Bänke gab es vorigen Sonntag nicht mehr, denn geschätzt 250 Besucher wollten sich das „Singen ist Leben“ betitelte Konzert nicht entgehen lassen. Eingeleitet wurde es mit entsprechendem Lied und berühmtem Folk-Rocksong „Hallelujah“ von Leonard Cohen. In diesem waren schon acht größere jungen Nachwuchs-Damen des Chors einbezogen. Begleitet wurden sie von Thomas Hechinger auf dem Keyboard. Dann enterten sogleich elf kleinere Mädchen-Kirchenmäuse plus einem Knaben den Altarraum zum munteren „Wir sind Wunderkinder“, fröhlichem „Hallo kleiner Wassertropfen“ und munter-pfiffigem „Guten Morgen schöner Tag“. Das sorgte für erste Beifallstürme.

Viel Applaus auch für die älteren Chormitglieder

Nicht minder viel Applaus heimsten die älteren 27 Chormitglieder ein. Sie boten ein temperamentvolles „Heaven is a wonderful Place“, den harmonischen „One Song“, sowie den religiös inspiriertem „You can count on me“ dar. Danach folgte ein fröhliches „Clap your hands“ samt Hallelujah.

Da zeigte sich auch Chorleiterin Ursula Wieber stolz auf den zahlreichen Gesangsnachwuchs – einschließlich des Erwachsenchores, versteht sich. Der überzeugte anschließend mit einem eindrücklichen „Alle Menschen dieser Welt“, einem lobpreisenden „Du bist mir alles, Herr“ und ganz besonders mit dem bekannten „Conquest of Paradise“, das von dem Eroberer und Entdecker Christoph Kolumbus handelt und aus dem gleichnamigen Historienfilm stammt.

Die zweite mitreißende Konzerthälfte bestritt ein kurzzeitiger Workshop. Gleich über eine nächste Stunde lang präsentierte sich musikalisch der „Gospelworkshop-Projektchor“ zur weiteren Begeisterung des Publikums aufs Beste.

Wunsch nach Frieden bildet den swingenden Abschluss des Konzerts

Der hatte unter Leitung des bundesweit tätigen Bad Kreuznacher Gospel-Experten Hans-Jörg Fiel am Wochenende über eigene örtliche Kirchenchor-Mitglieder hinaus insgesamt gleich 43 Teilnehmer aus der Umgegend mit angezogen, sich sogar noch bis Stunden vor dem Kirchenkonzert ein spontanes Repertoire frisch gemeinsam erarbeitet. Und deren Probeergebnisse konnte sich wahrlich hören lassen – ob mit fröhlich-feierlichem „Kyrie Eleison“, gotteslobenden „Majesty Hallelujah“ oder traditionell-souligem „Oh Freedom“. Beim gläubig-dynamischem „I can go to the Rock“ ging es anschließend um einen biblischen Felsen, nicht der Musikrichtung. Krönender Zugabe- und Konzertabschluss: Alle Beteiligten von Jung bis Alt heizten nochmals mit swingendem „Give us Peace“ als dringendem Friedenswunsch ein.

Workshop-Leiter

Der 1974 geborene Musikpädagoge und Realschullehrer Hans-Jörg Fiehl ist aus Funk und Fernsehen bekannt und war in Kappel-Grafenhausen bereits zum zweiten Mal für einen Gospel-Workshop mit dem Kirchenchor zu Gast. Seit seinem 14. Lebensjahr ist Fiehl als Pop- und Gospelpianist und Chorleiter in der Nahe- und Rhein-Main-Region tätig. Unter anderem gründete er 1995 den Chor Grenzenlos in Bad Kreuznach, der inzwischen mehr als 60 Gospelsänger hat.