Broschüre zum Kirchenasyl Foto: imago/epd

Die Kirchen verteidigen ihren Schutzraum für Geflüchtete gegen politische Erfordernisse, kommentiert Wolfgang Molitor.

Ein Blick in die Bibel sollte nach Ansicht vieler Kirchenasyl-Gemeinderäte ausreichen, wenn sie nach Verständnis für ihre Unterstützung von Geflüchteten suchen. Bisweilen erheben sie sogar den Anspruch, der allerletzte Ort der Barmherzigkeit zu sein, in dem Sinne: Der Platz hinter Kirchenmauern sei die ultima ratio gegen eine menschenverachtende Gesetzgebung – so, wie es bei Jesaja 21 steht: „Versorgt die Geflüchteten mit Brot. Denn sie fliehen vor dem gezückten Schwert und dem gespannten Bogen. Sie wollen sich vor den Schrecken des Krieges retten.“ Was bereits den Kern der Frage berührt, was genau Kirchenasyl eigentlich ist: christliche Mitmenschlichkeit oder etwa eine politische Unterwanderung gesetzlicher Regelungen.