Das Pfarr-Ehepaar Ralf und Berit Otterbach wurde am Sonntag in den Ruhestand verabschiedet. Der Dekan des Kirchenbezirks Breisgau Hochschwarzwald, Dirk Schmid-Hornisch (rechts), zelebrierte die Verabschiedung und den Segen. Foto: Bianca Flier

Im Rahmen eines Festgottesdienstes wurde der Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Feldberg-Eggenertal, Ralf Otterbach, in den Ruhestand verabschiedet.

Der Dekan des evangelischen Kirchenbezirks Breisgau-Hochschwarzwald, Dirk Schmid-Hornisch, nahm die Verabschiedung und Segnung des scheidenden Pfarrers und dessen Ehefrau Berit vor und überreichte die Urkunde der Landeskirche. Zahlreiche Gemeindeglieder hatten sich eingefunden, darunter Vertreter der Kommune, der Kirche und der Vereine.

 

Seine Abschiedspredigt begann Pfarrer Otterbach mit einer Comedy-Einlage. Wenn man einen Butterkuchen kaufen will, jedoch von einer übereifrigen Verkäuferin einen Rhabarberkuchen aufgeschwatzt bekommt, sei das wie der Unterschied zwischen einer ansprechenden und einer langweiligen Predigt. Die Kirche sei manchmal Rhabarber- und manchmal Butterkuchen, doch Gott sei immer Butterkuchen, und oft sogar Schwarzwälder Kirschtorte. Er begleite die Menschen mit seinem Segen auf allen ihren Lebenswegen und halte immer seine Versprechen. Die Gläubigen könnten „schmecken und sehen, wie freundlich der Herr ist“.

Seine „Traumpfarrstelle“

Dekan Schmid-Hornisch zitierte in seiner Laudatio Otterbachs selbst zu seinem bevorstehenden Ruhestand: „Wenn etwas Neues beginnt, sollte man den Weg dafür frei machen.“ Nach einer bewegten Zeit in seiner Kirchengemeinde und dem Kooperationsraum „Markgräflerland IV“ ziehen Ralf und Berit Otterbach nun nach Witten im Ruhrgebiet zu einer ihrer Töchter. Auf eine Nachfolge müsse die Kirchengemeinde zwar noch etwas warten müssen, doch sei mit Pfarrerin Bettina von Kienle für eine Vakanz-Vertretung gesorgt.

Am Anfang seiner kirchlichen Laufbahn kam Ralf Otterbach aus dem Ruhrgebiet „zum Studieren in den Süden“. Nach dem Lehrvikariat in Wehr bei Pfarrer Hans-Martin Steffe folgte das Pfarrvikariat in Helmsheim bei Bruchsal. Danach wirkte Otterbach als Pfarrer bis 1999 in der Gemeinde Mudau im Regierungsbezirk Karlsruhe. Die nächste Pfarrstation war Waghäusel im Landkreis Rottweil. Im Eggenertal und in Feldberg habe er seine „Traumpfarrstelle“ gefunden, sagte Schmid-Hornisch. Otterbach haben einiges verändert und die Gottesdienste weniger liturgisch und mehr locker und vielfältig gestaltet. Die Aktion „Kirchen-Kaffee“ habe dazu beigetragen, die Zahl der Gottesdienstbesucher „in die Höhe zu treiben“.

Seine „liberal-pietistische Prägung mit Einflüssen des EC-Jugendbunds und der Heilsarmee St. Pauli“ habe ihm einen guten Draht zu den Menschen verschafft. Mit der Markgräfler Lebensart sei er gut zurechtgekommen. Auch die Kindergottesdienst-Feste seien wunderschön gewesen. Die Zusammenarbeit mit dem Kirchengemeinderat sei „auf Augenhöhe“ erfolgt immer gut gewesen. Für den Kooperationsraum „Markgräflerland IV“ habe Otterbach sich als „Brückenbauer“ erwiesen.

Das Engagement gelobt

Schmid-Hornisch lobte auch das Engagement von Berit Otterbach beim „Mittendrin-Frauenkreis“ und dem Mittwochskreis für die jüngere Generation. Die Weltgebetssonntage habe sie wie auch die Frauensonntage auf Bezirksebene mitgestaltet.

In ihrem Grußwort für den Kooperationsraum lobte Pfarrerin von Kienle das Engagement des scheidenden Pfarr-Ehepaars. Otterbachs Predigten seien „nie langweilig“ und „oft überraschend witzig“ gewesen. Besonders hob sie die Sonntagsgedanken auf Youtube während der Coronazeit hervor.

Der Schliengener Bürgermeister Christian Renkert dankte dem Ehepaar Otterbach „für 15 ereignisreiche und erfüllende Jahre“ mit großem Engagement und Einsatz. Otterbachs anschauliche Predigten in freier Rede hätten „Glaubenswahrheiten plastisch, einprägsam und illustrativ“ verdeutlicht. Als Seelsorger habe er „menschliche und theologische Reife und eine enorme Wirkkraft“ entfaltet.

Der Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Jochen Jozwiag, dankte den Otterbachs im Namen der Kirchengemeinde für ihren „Dienst mit Herz, Geist und Mut zu neuen Wegen“.

Weitere Gruß- und Dankesworte sprachen der Ortsvorsteher von Feldberg, Ralf Schwald, für die Stadt Müllheim und Hans-Rudi Heinrich als Vertreter für die vielen Vereine von Feldberg und dem Eggenertal.

Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst vom Gesangverein Feldberg und dem Männerchor Eggenertal sowie Christian Micsunescu aus Freiburg an der Orgel. Der anschließende Empfang bei der Halle Weihergärtle wurde musikalisch bereichert durch ein gemeinsames Platzkonzert der Musikvereine Feldberg und Eggenertal unter der Leitung von Thomas Moritz.