Seit 65 Jahren besteht die Kirche Maria Königin. Das feiert die Pfarrgemeinde gebührend.
„Die Pfarrgemeinde Nusplingen darf einen ihrer bedeutungsvollsten Tage begehen, sie kann ihre neue ,Maria-Jungfrau-Königin-Kirche’ ihrer Bestimmung übergeben. So schwer uns der Abschied von dem liebegewordenen Gotteshaus ,Sankt Katharina’ geworden ist, so sehr erfüllt doch die Freude unsere Herzen beim Anblick der neuen stattlichen Kirche, die mit ihrem schlanken Turm weithin sichtbar ist.“ So schrieb Pfarrverweser Franz Sales Zimmerer in seinem Geleitwort in der Festschrift zur Einweihung der neuen Kirche. Die fand am 6. Dezember 1958 statt.
Bereits im Jahre 1861, als eine grundlegende Renovierung der Kirche Sankt Katharina notwendig geworden war, versuchte der seinerzeitige Pfarrer die Gemeinde für einen Kirchenneubau zu begeistern, drang aber mit seinem Bemühen nicht durch. Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg im Jahre 1945 fasste der damalige Pfarrer eine Erweiterung der Kirche ins Auge. Auch diese wurde verworfen.
Ein Baufonds bringt die entscheidende Wende
Die entscheidende Wende in der Kirchenbaufrage brachte das Jahr 1954, in dem Pfarrer Zimmerer beschloss, einen Baufonds für einen Kirchenneubau zu gründen – der Unterstützung des Kirchenstiftungsrates und eines großen Teils der Einwohner hatte er sich zuvor versichert, und den Segen des Ordinariats in Rottenburg besaß er auch. Durch monatliche Sammlungen, Sonderveranstaltungen der Vereine, Betriebsführungen der Nusplinger Filialbetriebe sowie einen Zuschuss der Gemeinde Nusplingen wurde der finanzielle Grundstein gelegt; das Ordinariat in Rottenburg zeigte sich großzügig, und so konnte der Kirchenneubau 1957 beginnen.
Die Entscheidung darüber, wo die Kirche errichtet werden sollte, erwies sich als schwierig. Zuerst war ein Standort am nördlichen Ortsausgang in Richtung Unterdigisheim im Gespräch, danach wurden der Abbruch des alten Schulhauses und der Marktplatz als Kirchenstandort erwogen – aber auch dieser Plan zerschlug sich. In dieser Notlage stimmte das Ordinariat dem Abbruch der neben dem Pfarrhaus gelegenen alten Pfarrscheuer zu – dieser Platz und der dahinterliegende Pfarrgarten wurden nun der Bauplatz der neuen Kirche.
Pfarrscheune muss der neuen Kirche weichen
Am 29. April 1957 begann der Abbruch der alten Pfarrscheune, am 28. Juli 1957 folgte im Rahmen einer schlichten Feier der erste Spatenstich. Am 13. Oktober 1957 wurde der Grundstein gelegt, am 6. und 7. Dezember 1958, dem zweiten Adventswochenende, die Kirche geweiht. Das Jubiläum feiert die Pfarrgemeinde am 5. November mit dem Gemeindefest. Der Gottesdienst beginnt um 10 Uhr; anschließend ist Fest im Pfarrsaal.