Eine frohe Botschaft überbringen Landrat Günther-Martin Pauli, Rosenfelds Bürgermeister Thomas Miller und Ortsvorsteher Klaus May an Jens Schlehe: Die Statue des Heiligen Josef in St. Patricius kann restauriert werden. Foto: Schlehe

Die Restaurierung einer weiteren Heiligenfigur in der Pfarrkirche St. Patricius in Heiligenzimmern ist gesichert. 4500 Euro kommen von der OEW.

Landrat Günther-Martin Pauli überbringt der Initiative zur Erhaltung und Restaurierung des Kirchenschatzes der Pfarrkirche St. Patricius eine Botschaft: Die Kulturförderung des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke (OEW) spendet 4500 Euro, sodass der Heilige Josef wieder vollumfänglich restauriert werden kann.

 

Durch Bürgermeister Thomas Miller und Ortsvorsteher Klaus May hatte Landrat Günther-Martin Pauli bei einem Besuch in Heiligenzimmern von der Initiative zur Erhaltung und Restaurierung des Kirchenschatzes gehört. Nach Rücksprache mit Pauli hatte sich die Initiative für eine Förderung Ende 2023 beworben. Nun kam die positive Rückmeldung der Kulturförderung, dass die OEW dieses besondere Projekt unterstützen möchte.

Dieser Erfolg markiert wieder einen besonderen Meilenstein für das Gesamtprojekt „Restaurierung der Heiligenfiguren“, da mit dieser Figur eine der ältesten Figuren im Bestand der Figurensammlung erhalten und nachhaltig geschützt wird.

Die Figur des Heiligen Josef hat eine sehr bewegte Vorgeschichte. So ist diese Figur das einzige Stück, das vom Seitenaltar übrig geblieben ist. Die Figur stammt aus der Hand des Horber Bildhauers und Altarbauers Johann Nepomuk Meintel. Aus Recherchen in den originalen handschriftlich geführten Rechnungsbüchern geht hervor, dass Meintel die Seitenaltäre 1854 in die Pfarrkirche eingebaut hat. In diesem Zuge wurde auch die Figur des Heiligen Josef erstmals im Langhaus auf der rechten Seite des Chorbogens als zentrales Stück des Seitenaltars aufgestellt.

Ursprünglich war das Gewand hellblau

Die ursprüngliche Fassung dieser Figur zeigte den Glanz und die herausragende Kunstfertigkeit, die Meintel in seinem Atelier für christliche Kunst zu erschaffen vermochte. Im Ursprung war das Gewand in einem hellen Blau gefasst. Der Saum war über und über mit kunstvollen Borten geschmückt, aufwendig vergoldet und mit leuchtend weißen Schmucksteinen besetzt. Die Fassung des Inkarnats (Bemalung der Hände, der Füße und des Gesichts) war meisterhaft ausgeführt und unterstrich den ruhigen Gesichtsausdruck, den Meintel aus dem Zirbelkieferholz umgesetzt hat. Dem nicht genug, hat sich Meintel bei der Fassung des Mantels selbst übertroffen: Auf Dias, die den Originalzustand der Figur zeigen, ist ein sich wiederholendes Endlosmuster zu erkennen, das Meintel freihändig umsetzte.

Bei diesem Mantelmuster gibt es gestalterische Parallelen zur Pfarrkirche St. Georg in Vollmaringen. Dort können bis zum heutigen Tag die in der Originalfassung erhaltenen Seitenaltäre bewundert werden, die ebenfalls aus der Hand von Johann Nepomuk Meintel stammen. Eine dort im linken Seitenaltar zu findende Gott-Vater-Darstellung zeigt eine sehr ähnliche Musterung, die auch bei dem Heiligen Josef umgesetzt wurde.

Diese qualitätvolle Fassung des Heiligen Josef wurde in den 1960er-Jahren bei der damaligen Renovierung von St. Patricius schwer beschädigt.

Restaurierung wurde vollständig gefördert

Umso glücklicher ist die Initiative, dass die historisch korrekte Fassungsrekonstruktion und die Restaurierung der Figur vollumfänglich durch die Kulturförderung des Zweckverbands Oberschwäbische Elektrizitätswerke finanziert ist.