Praktikant Markus Mai Foto: Heimpel

Er ist ausgebildeter Schreiner, Speditionskaufmann und Gemeindereferent. Doch der Weg zu seinem Traumberuf liegt noch vor Markus Mai. Der 32-Jährige möchte Priester werden. Derzeit absolviert er ein Praktikum im Bregtal.

Oberes Bregtal - Seit Anfang Mai unterstützt der neue Praktikant das Seelsorge-Team der katholischen Seelsorgeeinheit Bregtal: Markus Mai ist bis Ende September zu Gast, bis er sein Theologiestudium am Spätberufenen-Seminar aufnimmt. Erst wenige Tage zuvor hatte die Seelsorgeeinheit Matthews Pouthur aus Indien verabschiedet, der hier ein Praxissemester absolvierte.

Bei Markus Mai sind es ganz andere Gegebenheiten für dieses Praktikum. Mai stammt aus Coburg und ist 32 Jahre alt. Nach dem Abschluss der Realschule absolvierte er zuerst erfolgreich eine Lehre als Schreiner und anschließend als Speditionskaufmann. Im Lauf der Jahre sei ihm jedoch bewusst geworden, dass Religion und Glaube für ihn eine besondere Rolle spielen, nachdem er bereits in Jugendjahren bei den Ministranten und der Jugendgruppe sowie danach als Lektor, Kommunionhelfer und Mitglied im Pfarrgemeinderat aktiv war, schildert er.

Ausgebildeter Gemeindereferent

Und so entschied er sich für eine weitere Berufsausbildung, dieses Mal im Bereich der Seelsorge: Er besuchte in Freiburg das Institut für pastorale Bildung und absolvierte die Ausbildung zum Gemeindereferenten. Auch in dieser Zeit, so erklärt Markus Mai, habe er immer wieder für sich die Frage gestellt, ob er nicht doch Priester werden wollte. Und nun, als ausgebildeter Gemeindereferent, hat er sich dafür entschieden, Priester zu werden. Dabei habe ihm seine Zeit der Ausbildung in Freiburg so gut gefallen, dass er sich auch nicht in seinem Heimat-Bistum Bamberg, sondern in der Erzdiözese Freiburg als Priesteramtskandidat anmeldete. Nun tauchte das nächste Problem auf: Markus Mai hat kein Abitur abgelegt. Dafür hat die katholische Kirche in Deutschland in Lantershofen bei Bad Neuenahr das Studienhaus St. Lambert ins Leben gerufen. Hier kann man ohne Abitur einen theologischen Abschluss erwerben, um dann im Heimatsbistum beziehungsweise in einer Ordensgemeinschaft Priester zu werden, also ein Seminar speziell für "Spätberufene".

Studium in Lantershofen

Markus Mai absolvierte bereits in Freiburg das Vorbereitungsjahr für Priesteramtskandidaten. Da aber bis zum Studienbeginn in Lantershofen im Herbst noch einige Monate frei waren, entschied er sich für ein vorbereitendes Praktikum. Dieses absolviert er nun in Furtwangen. Hier möchte er im Blick auf seinen späteren Beruf gezielt den Menschen begegnen, aber auch die Kultur der Region kennenlernen. Ganz wichtig sei es ihm, im persönlichen Gespräch immer wieder den Glauben weiterzugeben, auch im Alltag als eine Form des gelebten Glaubens. So war er bereits mit Pfarrer Harald Bethäuser und anderen Mitgliedern des Teams unterwegs. Geplant sind auch Vorbereitungen von Gottesdiensten, Teilnahme an der Vorbereitung zur Erstkommunion und ähnliches. In den wenigen Tagen in Furtwangen sei er sehr gut aufgenommen worden und mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen. Er betonte vor allem die Offenheit der Menschen im Bregtal. Daher gefalle es ihm hier sehr gut, und er sei gespannt auf die weiteren Erfahrungen und Begegnungen in den nächsten Monaten.