Oliver Bliss kämpft sich mit seinem Mitsubishi Lancer Evo 6 im Hessischen Bergland durch den Matsch. Im letzten Saisonrennen konnte der Kippenheimer seinen Vorsprung gegen Tom Kässer nicht halten. Foto: Dörrenbächer Foto: Lahrer Zeitung

Mit dem HJS DMSB Rallye Cup in der Nähe von Melsungen hat der Kippenheimer Rennfahrer Oliver Bliss die Saison beendet. Der ganz große Wurf blieb aus, aber der 55-Jährige zieht trotzdem eine positive Bilanz.

Der Vorsprung war hauchdünn. 0,4 Punkte lag Oliver Bliss mit seinem Co-Piloten Fabian Peter vor dem Verfolger-Duo Tom Kässer mit Co-Pilot Stephan Schneeweiß. "Für das Rennen in Melsungen hatten wir nur drei Tage Vorbereitungszeit. Das waren, trotz des Vorsprungs, schlechte Startvoraussetzungen", erzählt Bliss.

Trotzdem kam der Kippenheimer im Mitsubishi Lancer Evo 6 gut ins Rennen. "Nach den ersten zwei Wertungsprüfungen waren wir auf Platz zwei. Damit hätte ich nie gerechnet", so Bliss. Zudem spielte den Ortenauern in die Karten, dass Kässer einen Schaden an seinen Fahrzeug hatte. "Wir dachten, damit müsse er das Rennen beenden. Die letzten vier Wertungsprüfungen sind wir daher auf Sicherheit gefahren, weil eine Zielankunft für den Titel ausgereicht hätte", berichtet Bliss. Doch Kässer konnte den Schaden beheben und sich schließlich doch noch den Sieg und den Titel sichern. "Das geht so auch in Ordnung. Der junge Kerl hat den Titel mit seinen 25 Jahren mehr verdient als ich mit meinen 55 Lenzen", so Bliss. Der Kippenheimer landete auf dem dritten Gesamtrang und holte in seiner Klasse NC 1 den Titel.

Mit dem Rennen in Melsungen ist die Saison für Oliver Bliss beendet. Für den Kippenheimer steht der Gewinn der Saarländischen Rallye- Meisterschaft und der zweite Platz im HJS DMSB Rallye Cup in der Bilanz. "Wir sind sehr zufrieden mit der Saison. Wir haben uns dieses Jahr fast keine Fehler erlaubt, nur die häufigen Plattfüße waren ein Problem. Doch als wir da die Reifen von Pirelli auf Michelin gewechselt haben, hatten wir auch da keine Pannen mehr", so das Fazit des Kippenheimer Rennfahrers. Sehr zufrieden ist Bliss auch mit seinem Co-Piloten Peter. Für das Duo war es die erste Saison gemeinsam im Cockpit.

Die Rallye-Saison startete aufgrund der Corona-Pandemie verspätet. Als es dann los ging, wurde in einer engen Taktung gefahren, um möglichst viele Rennen abschließen zu können. "Ich hatte auch während der Runde keine Zweifel, dass Corona die Saison vorzeitig beendet. Wären wir in Melsungen aber nur eine Woche später an den Start gegangen, hätte das schon anders ausgesehen", vermutet Bliss mit Blick auf die aktuell hohen Infektionszahlen.

Nun steckt der Kippenheimer bereits in den Vorbereitungen für die Saison 2022. "Das Auto wird jetzt komplett zerlegt. Es ist 22 Jahre alt und daher ist es mir auch im Sinne der Werterhaltung wichtig, alles zu überarbeiten. Es gibt also genug zu tun. Mir wird in der Pause sicher nicht langweilig", versichert der Saarland-Rallye-Champion aus der Ortenau.