Die Feuerwehr Kippenheim – hier bei einer Einsatzübung – sucht Verstärkung. Um neue Kameraden zu gewinnen, werden Infoveranstaltungen organisiert, in denen Interessierte Einblicke erhalten. Foto: Schillinger-Teschner

Die Feuerwehr Kippenheim sucht motivierte Menschen, die Lust haben, sich dort zu engagieren. Wer mitmachen kann, welche Voraussetzungen es gibt und wie die Ausbildung abläuft, erklärt Kommandant Lucas Riegger unserer Redaktion.

Die Kippenheimer Feuerwehr ist auf der Suche nach neuen Kameraden. Dafür wurde kürzlich eine Aktion gestartet, bei der jeder Kippenheimer zwischen 25 und 45 Jahren ein persönliches Schreiben per Post erhielt, in dem darauf aufmerksam gemacht wurde, warum es sich lohnt, sich in der Feuerwehr zu engagieren (wir berichteten).

 

Doch welche Fähigkeiten und Eigenschaften braucht es eigentlich und was muss man investieren, um Teil des Teams in Kippenheim zu werden?

Unsere Redaktion hat bei Kommandant Lucas Riegger nachgefragt.

Wer kann Teil der Kippenheimer Feuerwehr werden?

Jeder, der sich für die Technik und Ausrüstung der Feuerwehr interessiere, gerne im Team arbeite und anderen Menschen helfen möchte, sei bei der Freiwilligen Feuerwehr genau richtig, betont Riegger. Die Voraussetzung ist, dass man in Kippenheim wohnt oder arbeitet.

Gibt es eine Altersgrenze?

„Ja, Kinder können ab vier Jahren der Kinderfeuerwehr beitreten, ab zehn Jahren in die Jugendfeuerwehr eintreten und ab 17 Jahren Teil der Einsatzabteilung werden“, erläutert der Kommandant auf Nachfrage.

Welche Eigenschaften und welche Fitness muss man für die Tätigkeiten mitbringen?

Bei den persönlichen Eigenschaften seien vor allem Hilfsbereitschaft, Teamgeist und Interesse am Ehrenamt essenziell, so Riegger. Ein Leistungssportler müsse man nicht sein, um Teil der Kippenheimer Wehr zu werden, aber eine gewisse Grundfitness sei von Vorteil, um die Anforderungen im Einsatz bewältigen zu können.

Wie viel Zeit muss man investieren?

Zunächst sei eine 70-stündige Grundausbildung erforderlich, erst danach könne man an Einsätzen teilnehmen. „Zusätzlich findet etwa alle zwei Wochen dienstagabends um 19.30 Uhr ein Übungsdienst von etwa zwei Stunden statt“, erklärt der Kommandant. Im Durchschnitt gebe es rund 34 Einsätze und 24 Übungsdienste pro Jahr, allerdings sei nicht jede Feuerwehrkraft bei allen Terminen dabei. Das Einsatzspektrum sei dabei vielfältig: von Verkehrsunfällen, Türöffnungen und Fahrzeugbränden bis hin zu Industriebränden.

Welche Aufgaben übernehmen Mitglieder neben Einsätzen und Übungen?

„Neben dem Einsatzdienst spielt das kameradschaftliche Miteinander eine große Rolle. Um dies zu finanzieren, organisiert die Abteilung Kippenheim jedes Jahr am Vatertag ein Grillfest, während die Abteilung Schmieheim am 1. Mai einen Maihock an der Waldhütte veranstaltet. Von den Mitgliedern wird erwartet, sich an diesen Veranstaltungen zu beteiligen“, erklärt der Feuerwehrmann.

Erhält man eine Entlohnung?

Da es sich um ein Ehrenamt handelt, gebe es grundsätzlich keine Bezahlung. Für bestimmte Funktionen werde jedoch eine jährliche Aufwandsentschädigung gezahlt. „Für Einsätze erhält jedes Mitglied eine pauschale Entschädigung von neun Euro. Falls ein Einsatz während der Arbeitszeit erfolgt, übernimmt die Gemeinde eine Lohnfortzahlung“, so Riegger.

Welche Ausrüstung ist erforderlich?

Die gesamte Dienst- und Schutzkleidung, die benötigt wird, werde von der Gemeinde gestellt. Die Feuerwehrangehörigen müssen also dabei keine Kosten übernehmen.

Wie läuft der Bewerbungsprozess ab?

Interessierte können sich laut Kippenheimer Feuerwehrchef einfach über die Kontaktmöglichkeiten auf der Homepage unter www.feuerwehr-kippenheim.de melden. Das erste Jahr gelte als Probezeit für beide Seiten. Eine direkte Prüfung gebe es nicht, jedoch müsste die Ausbildung auf Kreisebene mit einer Prüfung abgeschlossen werden.

Wie ist das Kameradschaftsleben?

„Die Kameradschaft ist ein wichtiger Bestandteil der Feuerwehr“, betont der Kommandant auf Nachfrage. Jährlich gebe es einen gemeinsamen Ausflug sowie ein Sommerfest für die ganze Familie. „Zudem gratulieren wir unseren Mitgliedern zu runden Geburtstagen, Nachwuchs oder Hochzeiten mit einem gestellten Baum oder anderen Geschenken“, so Riegger.

Infoveranstaltungen

Die Feuerwehr Kippenheim lädt alle Interessierten zu unverbindlichen Infoveranstaltungen ein. Dabei will sie einen Einblick in ihre ehrenamtliche Arbeit geben. Bezüglich der ersten Infoveranstaltung am Dienstag zieht Kommandant Lucas Riegger ein positives Fazit: „Vier Interessierte haben teilgenommen und es entwickelte sich ein sehr guter Austausch. Alle vier haben am Ende der Veranstaltung ihr Interesse bekundet, bei der Feuerwehr mitzumachen und befinden sich nun in Gesprächen für die Aufnahme“, berichtet er. Weitere Infoveranstaltungen gibt es am Samstag, 22. März ab 11 Uhr, am Mittwoch, 26. März ab 20 Uhr und am Sonntag, 30. März, ab 10.30 Uhr. Alle Aktionen finden im Feuerwehrhaus Kippenheim in der Bahnhofstraße 28 statt. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Auch im Feuerwehrhaus Schmieheim (Dorfstraße 34) wird es eine Aktion geben. Diese ist am Samstag, 22. März, ab 16 Uhr.