Was aus dem Hahn kommt, fließt in der Regel in den Abwasserkanal – dafür werden in Kippenheim künftig etwas höhere Gebühren fällig. Foto: Schuldt

Gebühren: Kippenheimer sollen ab 2022 neun Cent mehr zahlen / Investition in Kanäle

Kippenheim - Die Kippenheimer müssen ab 2022 Jahr neun Cent mehr für den Kubikmeter Schmutzwasser zahlen. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Gebührenkalkulation, die nun dem Gemeinderat vorgelegt wird.

Die Kommunalberatung Allevo hat sich angeschaut, was sich im Kippenheimer Untergrund abspielt, genauer: wie sich die Abwasserbeseitigung auf die kommunalen Finanzen auswirkt. Dafür werden die Ausgaben und Einnahmen gegenübergestellt und so die Preise berechnet, die die Gemeinde ihren Bürgern für ihren "Service" in Rechnung stellen muss.

Ergebnis der Kalkulation vom 30. Juni: 2021 bleibt die Schmutzwassergebühr im Vergleich zum Vorjahr konstant bei 2,05 Euro pro Kubikmeter, im kommenden Jahr steigt sie auf 2,14 Euro. Beim Niederschlagswasser gibt es indes auch 2022 keine Änderung. Hier fallen weiterhin 16 Cent pro Quadratmeter versiegelter Fläche an.

Der Berechnung liegt die Vorgabe zugrunde, dass Städte und Gemeinden nur so viel für die Abwasserbeseitigung verlangen dürfen, wie sie tatsächlich dafür aufwenden. Heißt: Investiert eine Kommune viel in ihr Leitungsnetz, legt sie das auf die Verbraucher um, andersrum führt weniger Aufwand in der Infrastruktur in der Regel zu einer Gebührensenkung.

In Kippenheim ist in den vergangenen Jahren bekanntlich viel Geld in die Kanalsanierung geflossen. Allerdings fanden die Arbeiten nicht geballt, sondern über einen längeren Zeitraum statt, was sich nun in der moderaten Erhöhung ab 2022 niederschlägt.

Was bedeutet die Preissteigerung konkret, etwa für eine vierköpfige Familie? Der Verbrauch von Schmutzwasser wird nicht berechnet, sondern orientiert sich am Frischwasserverbrauch; die Annahme: Was aus der Leitung kommt, verschwindet im Abwasserkanal. Ein Vier-Personen-Haushalt verbraucht laut Statistik in Deutschland pro Jahr im Schnitt 186 000 Liter Trinkwasser, also 186 Kubikmeter. Bei einer Erhöhung um neun Cent ergibt sich demnach eine jährliche Mehrbelastung von knapp 17 Euro.

Der Kippenheimer Gemeinderat befasst sich bei seiner Sitzung am Montag, 12. Juli, mit dem Thema Abwassergebühren. Zudem stehen unter anderem ein Sachstandsbericht zum Bürgerhaus, der Forstplan 2020 sowie die Ehrung von Blutspendern auf der Tagesordnung. Die Sitzung findet in der Festhalle statt. Beginn ist um 19 Uhr.