Das Ergebnis nach dem Aufsammeln: über 40 Beutel voller Zigarettenkippen. Foto: Kaletta

Einfach erschreckend: Auf einem Tisch in der Aula der Realschule am Salinensee lagen über 40 Gefrierbeutel, gefüllt mit Zigarettenkippen.

Bad Dürrheim - Doch es gibt auch schöne Nachrichten, denn lobenswert ist: Über 40 Schüler hatten diese innerhalb weniger Stunden eingesammelt.

Lohnende Fundorte: Parkplätze

"Kippenfrei! Sei dabei", lautet das Motto einer Aktion, die in der Bad Dürrheimer Generationenwerkstatt entstanden ist. Dazu konnte Angelika Strittmatter ein Zusammenwirken aller Generationen und Interessengruppen erwirken. Besonders erfreulich und dankenswert fand sie, dass sich die Realschule daran beteiligte.

Wie deutlich zu sehen war, hatte sich das Aufsammeln der umweltschädlichen achtlos weggeworfenen Kippen gelohnt. Die meisten, so berichteten die Jugendlichen, die in mehreren Bezirken in der Kernstadt unterwegs waren, hatten sie auf Parkplätzen gefunden.

"Ihr habt einen tollen Beitrag für die Umwelt geleistet". Lobte Angelika Strittmatter. Rektorin Stephanie Martin schloss sich den Dankesworten an. Die Aktion lieferte den Anlass, den Jugendlichen, aber auch den Erwachsenen zu verdeutlichen, welchen Schaden die Kippen anrichten können. Sie geben unter anderem pro Jahr über 90 Tonnen Nikotin und mehr als eine Tonne Arsen an die Umwelt ab.

Stoffe landen am Ende im Essen

Die Giftstoffe gelangen über Seen, Flüsse und Meere ins Grundwasser und letztendlich in die Nahrungskette. Sie bringen nicht nur Waldbrandgefahr, auch Tiere können daran sterben und rund 9000 Kinder pro Jahr müssten mit Nikotinvergiftungen behandelt werden. Zur Anschauung standen in der Aula 40 Ein-Liter-Flaschen Mineralwasser, deren gesamter Inhalt von einer weggeworfenen Kippe bei nächsten Regen verunreinigt wird.

Die Gruppe überlege, wie dem Übel abzuhelfen sei, zum Beispiel mit Taschenaschenbecher oder mit aufgestellten Behältern. Ein wichtiges Anliegen sei es ihr, die Raucher auf ihre Unart aufmerksam zu machen und sie über die Folgen aufzuklären. Die Jugendlichen wurden ermuntert, sich Gedanken darüber zu machen, wie diese Unsitte beendet oder zumindest reduziert werden könne. Kommunen würden kaum noch fertig werden, Straßen und Gehwege von den weggeworfenen Kippen zu reinigen, was letztendlich alle Steuerzahler viel Geld koste. Für ihre Mühe mit dem Einsammeln wurden die Schüler mit Freikarten für das Minara belohnt, die ihnen die Ehefrau von Bürgermeister Jonathan Berggötz, Angelika Berggötz überreichte.