Bauhistorisches Kleinod: Das Lauterbad-Viadukt soll weitestgehend im Originalzustand erhalten bleiben. Foto: Schwark

Im Zuge der Erneuerung der Kinzigtalbahn lässt die Deutsche Bahn das Lauterbad-Viadukt sanieren, eine 1884 bis 1886 entstandene und unter Denkmalschutz stehende Eisenbahnbrücke.

Freudenstadt - Das Bauwerk ist den Angaben nach 213 Meter lang und überquert nach dem Freudenstädter Ortsteil Lauterbad den Fluss Lauter.

Fachleute müssen für die Arbeiten Holzschwellen und Schienen von den Stahlfachwerkträgern nehmen und das Fachwerk von der alten Korrosionsschutzfarbe befreien. Das geschehe unter einem Zelt, damit keine gefährlichen Stoffe in die Umwelt gelangen, erklärte Projektleiter Frank Schumacher von der DB Netz AG am Mittwoch. Der Abfall werde abgesaugt und bis zum Abtransport luftdicht verpackt.

Da die Arbeiten abschnittsweise voranschreiten, trugen unter einem anderen Zelt Kollegen schon neuen Korrosionsschutz auf - teils per Pinsel, teils mit einer Düse. Das erfolgt in mehreren Schichten.

Viadukt soll als "bauhistorisches Zeugnis" weitestgehend im Original erhalten bleiben

So soll das Viadukt als "bauhistorisches Zeugnis" weitestgehend im Original erhalten bleiben. Die Brücke war laut Schumacher im Zweiten Weltkrieg beschädigt und dann wieder aufgebaut worden. Die Kernsanierung solle 40 bis 50 Jahre Schutz gewähren. Die Arbeiten dauern den Angaben nach bis Ende des Jahres. Die letzten Monate werde unterhalb der Brücke gearbeitet, während wieder Züge fahren.

Die Bahn investiert in die Modernisierung der Kinzigtalbahn nach früheren Angaben insgesamt rund 35 Millionen Euro. Damit sei es eine der größten Baumaßnahmen im Land. Es geht um etwa 32 Kilometer Gleise, rund 50 000 Schwellen und 45 000 Tonnen Schotter. Mehrere Brücken, Bahnübergänge und die Bahnhöfe Hausach und Halbmeil werden saniert. Für Reisende heißt dass, dass sie planmäßig bis 8. Oktober zwischen Hausach (Ortenaukreis) und Freudenstadt Busse nehmen müssen.