Erste Baseball-Erfahrungen konnten auch gesammelt werden. Foto: Huber

Beim Sommerprogramm des Kinderschutzbundes konnten Kinder aus Nagold bis zu zwei Wochen lang jeden Tag fantastische Erlebnisse sammeln.

Nagold - Eine ganze Reihe an einmaligen Erlebnissen: das ist das Sommerferienprogramm des Kinderschutzbundes des Oberen Nagoldtals. An diesem letzten Tag stand ein Besuch im Freizeitpark Rotfelden auf dem Plan.

Die Kinder und ihre Betreuer haben den gesamten Park für sich. Hier können die Kleinen in aller Ruhe Kamele sehen, Alpakas führen, Tiere streicheln, aber auch Fußballgolf spielen.

"Es geht einfach darum, eine schöne Zeit zu erleben", erklärt Nina Huber, während sie mit einer kleinen Gruppe Kinder im Gasthof des Freizeitparks sitzt. Hier haben die Kinder ihre Rucksäcke verteilt, jeder hat seine Vesperdose und Trinkflaschen selber mitgebracht. "So sind wir einfach flexibler, wann wir Mittag machen wollen", meint Huber auf die Frage, ob es nicht einfacher gewesen wäre, Essen anders zu organisieren.

Wieder eine große Gruppe

Nina Huber ist seit 2019 beim Kinderschutzbund in Nagold tätig. Nur ein Sommerferienprogramm hat sie bis jetzt unter normalen Bedingungen miterlebt und -organsiert – dann kam Corona. In den Jahren 2020 und 2021 war das Sommerferienprogramm dann nur in einer abgespeckten Versionen möglich. Statt einer großen Gruppe gab es drei kleinere, die strikt voneinander getrennt waren.

In diesem Jahr dann wieder eine große Kindergruppe: in der ersten Woche – beim Sommerferienprogramm konnte man sich wochenweise anmelden – waren es 34 Kinder, in der zweiten 31, alle zwischen sechs und zwölf Jahren alt. Insgesamt 20 Kinder sind zudem in beiden Wochen da, was Nina Huber sichtlich freut.

Auf dem diesjährigen Sommerferienprogramm standen dann auch einige besondere Erlebnisse, auch vor dem Abschluss im Freizeitpark Rotfelden. Schon am ersten Tag bekamen die Kinder Besuch von Ilona Bausenwein und ihren Fledermäusen aus Tübingen. Dabei konnten die Kinder die echten, lebenden Tiere vorsichtig streicheln und ihre Flügel betrachten. Dabei lernten sie etwas über die selten gewordenen fliegenden Säugetiere. Noch im Anschluss daran gingen die Kinder bei Annis Schwarzwaldgeheimnissen auf Rätseltour durch Nagold.

Im Youz beheimatet

Im weiteren Verlauf der zwei Wochen ging es zum Karate, auf die Bowlingbahn, in den Barfußpark Hallwangen, in eine Falknerei, um Greifvögel hautnah zu erleben, zu den Nagold Mohawks zum Baseballspielen und zu vielen weiteren Erlebnissen. Beginn des Programms war stets im Jugendhaus Youz in Nagold. An einigen Tagen wurde auch dort gewerkelt: kleine Gärten gebastelt, Kissen bemalt und Crêpes gebacken.

Wenn so viele Kinder zusammenkommen, mag mancher große Dramen befürchten. Doch Nina Huber winkt lachend ab: "Nein, hier haben sich viel mehr richtige Freundschaften gebildet. Wirklicher Streit kam nicht vor." Mit von der Partie, neben Nina Huber als Vertreterin des Kinderschutzbundes, sind einige Schulsozialarbeiter und Schülerhelfer. Eine davon ist Hubers Tochter Marie, die sich schon vorstellen kann, in der Schulsozialarbeit zu arbeiten.

Unvergessliche Zeit

Im Zentrum des Sommerprogramms stehen die Kinder und die Möglichkeit, allen Kindern eine unvergessliche Zeit zu bieten. Daher sind die Elternbeiträge auch nicht allzu hoch. Wichtig seien die Freundschaften, die man hier schließt und die Erinnerungen, die man so schnell nicht vergisst. Schon jetzt wissen einige der Kinder, dass sie auch nächstes Jahr auf jeden Fall wieder mit dabei sein wollen.