Im Sommer gab es einen Einblick in die neue Station des Zollernalb-Klinikums. Foto: Eyckeler

Der Neubeginn einer Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin in Balingen wird verschoben. Das Zollernalb-Klinikum klärt über die Gründe auf.

Am liebsten hätte man die neue Kinderklinik des Zollernalb-Klinikums in Balingen bereits im Juli mit Leben gefüllt. Verzögerungen beim Bau verhinderten dies. Im Sommer wurde der 1. Oktober als neues Startdatum genannt. Nun ist es bereits November und noch immer steht hier der Betrieb still. Woran hakt es?

 

„Der 1. Oktober 2023 war ein Planungsdatum, welches unter dem Vorbehalt der baulichen und personellen Voraussetzungen anvisiert wurde“, heißt es auf Anfrage unserer Redaktion seitens des Klinikums. Die baulichen Maßnahmen seien inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Die erforderlichen Räumlichkeiten sowie die Ausstattung wären betriebsbereit vorhanden, sagt man uns weiter.

Im Bereich der Pflege gut aufgestellt

Damit ist klar: Es fehlt an Personal. „Der Neubeginn einer Abteilung für Kinder- und Jugendmedizin erfordert eine personelle Mindestbesetzung von Fachpflegekräften und Ärzten für Kinderheilkunde“, heißt es.

Im Bereich der Pflege für die Kinder- und Jugendmedizin sieht sich das Zollernalb-Klinikum gut aufgestellt. Neun Kinderkrankenschwestern, drei Gesundheits- und Krankenpflegerinnen und eine medizinische Fachangestellte decken den Bereich der Pflege ab.

Löchriger dagegen ist die notwendige ärztliche Besetzung. Im Führungsbereich sind laut Klinikum bereits vier Fachärzte für Kinderheilkunde im Zollernalb-Klinikum tätig. „Unsere intensiven Akquisebemühungen hinsichtlich Assistenzärzten verlaufen positiv, allerdings sind hier noch Stellen offen.“ Man freue sich über weitere Bewerbungen.

Neuer Zeitplan steht nur in Teilen

Und wie sieht der neue Zeitplan am Zollernalb-Klinikum nun aus? „Unsere aktuelle Planung sieht vor, dass wir ab Mitte Dezember 2023 die Neugeborenenversorgung in den Mutter-Kind-Zimmern jederzeit sicherstellen können“, äußert sich die Klinik.

Dies bedeute, dass ab diesem Zeitpunkt auch „Neugeborene mit Anpassungsstörungen fachärztlich und pflegerisch jederzeit versorgt werden“. Der Zeitpunkt der Ausweitung der stationären kinderärztlichen Versorgung im allgemeinpädiatrischen Bereich steht dagegen noch in den Sternen. Dieser sei abhängig von der Besetzung der Arztstellen.

„Wir sind sehr stolz auf das, was hier entsteht. Man kann sagen, was hier geschieht, ist aktuell einzigartig in Deutschland“, sagte Gerhard Hinger, Vorsitzender Geschäftsführer des Klinikums, bei einem Gespräch im Sommer.

Offizielle Einweihung im März geplant

Denn: Während im Zollernalbkreis ein weißer Fleck bei der Kinderversorgung gefüllt wird, schließen im Rest der Republik immer mehr Kinderkliniken. „Im Zollernalbkreis haben wir einen eindeutigen Bedarf an Kinderversorgung“, berichtete Hinger damals. Kamen im Zollernalbkreis im Jahr 2017 noch unter 900 Kinder zur Welt, liegt man mittlerweile laut Hinger bei mehr als 1200 Geburten jährlich.

Aus diesem Grund kann es eigentlich nicht schnell genug gehen mit der Eröffnung der neuen Station. Eine offizielle Einweihung der Kinderklinik ist laut Klinikum für Mitte März 2024 im Beisein von Landes-Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) vorgesehen.