Sortiert nach Geschlecht und Größe werden die gebrauchten Kinderkleider zum Verkauf ausgelegt. Foto: Marschal

Im ehemaligen Postgebäude hat der Kinderschutzbund Balingen eine Kinderkleiderkammer eröffnet. Familien mit geringem Einkommen können dort gebrauchte Kinderkleidung kaufen.

Rund ein Jahr musste der Zollernalbkreis ohne Kinderkleiderkammer auskommen. Weil die Räume im Generationenhaus zu eng wurden, suchte der Kinderschutzbund Balingen einen neuen Ort, wo Familien, die sehr wenig Geld zur Verfügung haben, Ausstattung für ihre Kinder finden.

 

Fündig wurde er im ehemaligen Postgebäude in der Robert-Wahl-Straße. Vor wenigen Tagen eröffnete der Kinderschutzbund Balingen einen neuen Laden für gebrauchte und günstige Ware rund ums Kind im Foyer.

Dort, wo bis vor zwei Jahren Postfächer standen, stehen nun Kleiderständer mit Klamotten für verschiedene Altersgruppe. Im hinteren Bereich befinden sich Lager und ein kleines Büro sowie eine Sortierstation.

Gut erhaltene Kleiderspenden

Die Waren, die angeboten werden, haben bereits ein Leben hinter sich: Bei der Ware handelt es sich um Spenden von Familien, deren Kindern aus den Klamotten rausgewachsen sind. Gut erhalten versteht sich. „Wir nehmen nur das an, was man auch seinem eigenen Kind anziehen würde“, erklärt Leiterin Sandra Bertels. Heißt die Spenden sollten gewaschen, ohne Löcher und funktionierend sein. Spenden können während den Öffnungszeiten im Laden abgegeben werden.

Auch Kinderbettchen und Maxi Cosys gibt es gebraucht zu kaufen. Foto: Marschal

Neben Kinderkleidung nimmt die Kleiderkammer auch Schuhe, Umstandsmode, Strumpfhosen und Unterwäsche, Kinderwagen und anderes Zubehör wie Bettchen, Maxi Cosys, Tragen und Schlafsäcke. Auch ein paar wenige Schulranzen, Turnbeutel, Schwimmkleidung und Spiele gibt es. Alles rund um’s Kind eben. „Beim Zubehör können wir nie garantieren, dass wir alles da haben, das kommt auf die Spenden an“, erklärt Bertels. Je nach Saison wechselt das Sortiment. Derzeit hängen Schneeanzüge in der Auslage, im Sommer werden dort kurze Hosen und Sandalen angeboten werden.

Nur mit Berechtigung

Spenden, das hat das Team des Kinderkleiderladens in den vergangen Wochen einige bekommen. Manches im Laden stammt noch aus der Zeit im Generationenhaus. Vor allem Ehrenamtliche und Praktikanten sichten und sortieren die Spenden und zeichnen sie mit einem Preis aus. Einkaufen dürfen nur Menschen mit entsprechender Berechtigungsbescheinigung wie Tafelausweis oder einem Nachweis vom Jobcenter, dass sie tatsächlich nur sehr wenig Geld zur Verfügung haben. Aus diesem Grund sind die Preise auch sehr niedrig gehalten.

Der Laden wird schon jetzt, in den ersten Tagen, rege genutzt. Während des Pressegesprächs schauten sich Kundinnen im Laden um. Für die Kinder, die meist nicht so viel Interesse am Kleidungskauf zeigen, gibt es einen Spieltisch.

Festakt am Samstag

Umkleidekabinen gibt es nicht, weil so Bertels, es die Räumlichkeiten nicht hergeben. Doch das störe wenig, oft werden die Kleidungsstücke über dem bereits getragenen anprobiert. Oft kommen die Eltern auch ohne ihre Kinder.

Die offizielle Eröffnung findet am Samstag statt. Dann werden geladene Gäste aus Politik und von anderen sozialen Einrichtungen vorbeikommen und sich ein Bild von dem Kinderkleiderladen machen.