Wohin mit den vielen Kindern? In einen erweiterten städtischen Kindergarten in der Gartenstraße? Oder gibt es einen Neubau? In der nächsten Sitzung wird das energetische Gutachten vorgestellt. Foto: Schweizer

Für die prekäre Situation bei der Kinderbetreuung in der Stadt Schömberg hat der Gemeinderat (noch) keine Lösung gefunden. Jetzt tagt erstmal der Kindergartenausschuss. In der nächsten Sitzung kommen aktuelle Zahlen auf den Tisch.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Die Kinderbetreuung in Schömberg steht schon seit geraumer Zeit auf ganz wackeligen Beinen. Weil es absehbar war, dass es an Betreuungsplätzen fehlt, sollte ursprünglich bis zur Eröffnung des Waldkindergartens ein Container aufgestellt werden. Die Alternative wäre gewesen, das Gemeindehaus in Schörzingen zu nutzen. Am Mittwochabend wurde im Gemeinderat berichtet, dass die katholische Kirchengemeinde ihr Domizil nicht zur Verfügung stellen möchte.

Sollte doch noch eine Containerlösung kommen, könnte diese auf der Wiese beim katholischen Kindergarten entstehen. Man könnte den Garten gemeinsam nutzen.

Eine leichte Entspannung gab es im Dezember. Die Landesregierung erlaubte es, dass jede Gruppe in den Kindertageseinrichtungen zwei zusätzliche Kinder aufnehmen darf. In Schömberg waren dann erstmal alle Kinder versorgt, ein Übergangsquartier nicht von Nöten.

Nun aber sind die Karten neu gemischt – zum großen Bedauern von Hauptamtsleiter Joachim Heppler. Zum einen wisse man nicht, ob das Land die Regelung, die zum Ende des Kindergartenjahres befristet sei, verlängere. Zum anderen verlange das Landratsamt nun für den Waldkindergarten auf dem Palmbühlkampf einen Bebauungsplan, was zur Folge habe, dass die Inbetriebnahme nicht im September, sondern wohl erst im Laufe des nächsten Jahrs möglich sein werde. „Und dies vor dem Hintergrund, dass wir in den vergangenen drei Monaten einen unerwartet hohen Zuzug an Familien, insbesondere von Flüchtlingen, hatten.“

„Keine große Aktion mehr“

Was also tun? Doch ein Container? Joachim Heppler will „keine großen Aktionen mehr machen“. Die Kosten für einen Container würden sich auf 150 000 Euro belaufen – und das für ein Jahr. Bis das Okay vom Landratsamt komme und die Fundamente und Anschlüsse hergestellt seien, brauche es bis zu acht Monaten. Und darüber hinaus fehle es an Fachkräften. Auch habe man noch keinen geeigneten Standort. Eignen würde sich die Wiese beim katholischen Kindergarten. Gespräche mit der Kirche hätten aber noch keine stattgefunden. Feststehe aber, mittelfristig den städtischen Kindergarten zu erweitern oder durch einen Neubau zu ersetzen.

Gemeinderat Stephan Plescher hielt es für unabdingbar, das Land auf die Situation in Schömberg hinzuweisen. Andere Kommunen gehe es ähnlich, wusste Bürgermeister Karl-Josef Sprenger. „Es gibt landesweit keine Entspannung, deshalb gehe ich davon aus, dass die Regelung verlängert wird.“ Sollte dies nicht der Fall sein, werde es wohl Wartezeiten geben. An den Betreuungszeiten will der Bürgermeister nicht rütteln.

Kindergartenausschuss tagt

Eine genaue Liste, wie viele Kinder in die Einrichtungen kommen und wie viele gehen, hielt Daniel Saffrin für hilfreich. Darüber hinaus forderte er Einsicht in das energetische Gutachten, das für den Kindergarten in der Gartenstraße in Auftrag gegeben worden ist. Der Bürgermeister sicherte zu, die Zahlen in der nächsten Sitzung zu liefern. Bis dahin habe auch der Kindergartenausschuss getagt. Das Thema Kindergarten kommt also im Juni wieder zur Sprache – vielleicht dann mit einer finalen Lösung.